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Explosion auf der Intensivstation mit Verletzten und Toten – nur ein Szenario

Feuerwehr Bochum übte am Knappschaftskrankenhaus für den Ernstfall

21. März 2016

feuerwehruebung_bus_einsatzleitungIn einem Raum auf der operativen Intensivstation finden Umbauarbeiten statt.. Durch den unsachgemäßen Umgang eines Auszubildenden kommt es zum Druckgefäßzerknall einer Acetylengasflasche – mit verheerenden Folgen: Das ist die Ausgangslage einer realitätsgetreuen Übung, die jüngst die Berufsfeuerwehr Bochum zur Schulung eines Mitarbeiters der Feuerwehr-Branddirektion am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum durchführte.

9.45 Uhr, der Notruf wird abgesetzt, der Großeinsatz beginnt. Während die Gruppe der Übungsleiter, die über drei Wochen lang das Szenario vorbereitet haben, bei Kaffee und belegten Brötchen im Konferenzraum der Klinik über den Ablauf wachen, geht es im Bus der Einsatzleitung heiß her. Hier wird unter Hochdruck koordiniert, konzentriert organisiert und vor allem telefoniert. Immer wieder ereilen den Einsatzleiter neue Informationen zur Lage auf der Intensivstation, auf die er reagieren muss. Inzwischen gib es dort mehrere Personen mit leichten Verbrennungen und Rauchgasvergiftung, Schwerstbrandverletzte sowie Tote. Die Wände sind erheblich beschädigt, Scheiben und Türen herausgedrückt und die Stromversorgung ist teilweise unterbrochen. Prompt will ein Medienvertreter ein Statement haben, die Bezirksregierung wartet auf einen Lagebericht und der Bürgermeister beschwert sich telefonisch, warum er nicht umgehend über den Unglücksfall informiert wurde. Dass dies alles nur ein Szenario – ein theoretisches Konstrukt – ist, bei dem die immer neuen Nachrichten direkt von den Übungsleitern per Telefon aus dem Konferenzraum kommen, lässt die angespannte Atmosphäre im Bus des Einsatzleiters total vergessen. Stress pur also. Doch das Team meistert die Herausforderung zur vollen Zufriedenheit. „Dabei haben wir hier keine 08/15-Situation entworfen“, erklärt Stefan Nowak aus der Gruppe der Übungsleiter. „In der Praxis wäre die Lage nämlich nicht nur für die Feuerwehr ziemlich knackig, sondern auch für das Krankenhaus äußerst schwierig zu bewältigen“.

Unterstützt wurde die Übungsleitung durch Michael Jost, dem Kaufmännischen Direktor des Knappschaftskrankenhauses, sowie Pflegedirektor Thomas Kissinger. Hans-Jürgen Steinberg als Brandschutzbeauftragter der Klinik unterstützte hingegen das Team des Einsatzleiters, der mit dieser Übung geschult wurde. Und für alle war es eine aufregende und interessante Erfahrung.

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