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Vom Krankenpfleger zum Professor

Dr. Gerald Lux ist neuer Hochschullehrer an der FOM

FOM Hochschule am 11. Mai 2016

prof._dr._gerald_lux__fom_tom_schulte_Dr. Gerald Lux ist zum Professor für Gesundheits- und Sozialmanagement an der FOM Hochschule ernannt worden. Das Besondere an seiner Biografie: „Als gelernter Krankenpfleger vereint Prof. Lux fundiertes Praxiswissen mit wissenschaftlichem Know-how. Genau das richtige Format für einen Professor“, so sein Kollege und FOM-Dekan für Gesundheit & Soziales Prof. Dr. David Matusiewicz.

Nach dem Abitur wollte Lux eigentlich studieren. Seine Eltern rieten ihm damals, zunächst etwas Bodenständiges zu erlernen, also eine Ausbildung zu machen. „Meine Mutter ist Krankenschwester, da lag die Ausbildung zum Krankenpfleger nahe“, so Lux. „Nach der Ausbildung am Universitätsklinikum Essen und zweijähriger Berufstätigkeit war meine Überlegung: Möchte ich das jetzt die nächsten 40 Jahre weitermachen?“ Er weiß aus eigener Erfahrung, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht zufriedenstellend sind: „Es herrscht teilweise großer Druck und es gab wenig berufliche Perspektiven in der operativen Pflege“, sagt Lux über seine Motivation einen akademischen Weg einzuschlagen. Während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften arbeitete er als studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medizinmanagement an der Universität Duisburg-Essen, wo er später auch promovierte. Er ist überzeugt, dass der eigene Werdegang stark von Begegnungen geprägt wird. „2008 traf ich am Lehrstuhl für Medizinmanagement Prof. Dr. David Matusiewicz. Diese Begegnung war meine Brücke zur FOM.“

Prof. Lux lehrt an der FOM unter anderem Pflegemanagement, Gesundheits- und Sozialökonomie, medizinische Terminologie und Technologie sowie Management für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Er engagiert sich dabei besonders im Bereich Pflege. Als staatlich examinierter Krankenpfleger kennt Lux die Praxis und sieht gerade im Bereich der Pflege Handlungsbedarf: „In Deutschland kommen in der Krankenhausversorgung auf eine Pflegekraft zehn Patienten – Deutschland nimmt damit im europäischen Vergleich einen der letzten Plätze ein.“ Laut Lux müsse der Personalschlüssel in allen pflegerischen Bereichen verbindlich erhöht und Berufs- sowie Vergütungsstrukturen angepasst werden. „Es gibt heutzutage kaum noch Abiturienten, die sich für Pflegeberufe interessieren. Bisher fehlte es diesen auch an beruflichen Entwicklungsperspektiven“, erklärt Lux den Fachkräftemangel in Pflegeberufen. Bisher war es so, dass es Pflegefach- und teilweise Pflegehilfskräfte gab und darüber Stations- und Pflegedienstleitungen. „Der Pflegeberuf wird kaum oder gar nicht mit Blick auf die Qualifizierung der Pflegenden nach Aufgabenbereichen und Vergütungsniveaus differenziert“, definiert Lux eine Schwachstelle im System. Durch die Schaffung neuer Berufsbilder — zum Beispiel an der Schnittstelle zwischen Ärzten und Pflegepersonal — sowie neuer Berufs- und die damit verbundenen Vergütungsstrukturen sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten, werde die Attraktivität der Branche insgesamt gesteigert, ist Lux überzeugt.

„Die meisten Studierenden, die aus Eigenantrieb ein Studium aufnehmen, möchten sich ‚vom Bett‘ wegqualifizieren“, weiß Lux aus Gesprächen mit Studierenden. Dadurch wird der Fachkräftemangel verschärft, da diese Pflegekräfte an der Basis wegfallen. Qualifizierte Pflegekräfte ‚am Bett‘ sind besonders wichtig, denn dort bestehe laut Lux aktuell und künftig der größte Personalbedarf. „Die Politik fordert eine Akademisierung der Pflege – gerade im operativen Bereich. Es gibt von Seiten der Politik allerdings keine klaren Vorgaben wie die akademische Qualifizierung einer Pflegekraft auszusehen hat.“ Hier setzen die Gesundheitsstudiengänge der FOM Hochschule an, denn die Studierenden können sich sowohl für Führungspositionen, als auch für qualifizierte pflegerische Tätigkeiten fortbilden.

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