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Zahnmediziner feierten ihr Examen in festlichem Rahmen

Examensjahrgang 2016 der Wittener Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde wurde in die berufliche Praxis entlassen

Universität Witten/Herdecke am 19. Dezember 2016

Die Examensfeier der Absolventen der Wittener Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde gilt innerhalb der Universität Witten/Herdecke (UW/H) immer als besonders festliches Highlight im Jahr. Ästhetisches Empfinden und „ein besonderes Händchen“ sind jedes Jahr an dem Stil, wie die Halle der UW/H in einen stimmungsvollen Festsaal verwandelt wird, ablesbar.

Leoni Spilker freut sich einerseits über ihren Abschluss, blickt andererseits aber auch ein wenig wehmütig auf ihr erfolgreich absolviertes Studium zurück: „Das Zahnmedizin-Studium an der Wittener Uni konzentriert sich auf die Menschen. Und das ist wohl das Besondere und Unverwechselbare. Sowohl die Studierenden als auch die Patientinnen und Patienten werden als Persönlichkeiten gesehen und es geht in Witten um weit mehr als nur um Ausbildung und Behandlung. Ich fühle mich für meinen Beruf gut vorbereitet.“

So ist die liebevolle Vorbereitung der Examensfeier sicher ein gutes Zeichen und auch ein würdiger Abschluss für die Art und Weise, wie die künftigen Zahnärztinnen und Zahnärzte an der UW/H ausgebildet werden. Die Jahrgänge sind etwa so groß wie Schulklassen, Studierende und Lehrende pflegen einen engen Kontakt miteinander. Frühe und stets zunehmende Patientenkontakte sind Kernbestandteile des Studiums in Witten schon vom ersten Semester an. Am Anfang stehen Assistenzen im Notdienst und bei Behandlungen der Studierenden in höheren Fachsemestern sowie Hospitationen in Zahnarztpraxen. Vor allem aber beginnt schon im ersten Semester der praktische Unterricht in Prävention und Diagnostik.

Im klinischen Studienabschnitt behandeln die Studierenden in Zweierteams im so genannten Integrierten Kurs Patienten. Patienten so zu behandeln, wie es später in der Praxis geschieht, nämlich als Individuum mit komplexen Bedürfnissen, die oft die komplette Spannweite der zahnärztlichen Kunst umfassen. Die in Deutschland immer noch gültige Approbationsordnung für Zahnärzte aus dem Jahre 1955 sieht hingegen immer noch vor, dass die klinische Ausbildung fachspezifisch durchgeführt wird. Demnach werden in einem Semester nur Füllungen und Wurzelbehandlungen durchgeführt, im nächsten nur Kronen und Brücken, dann nur herausnehmbarer Zahnersatz usw. „Diese Art der Ausbildung wird weder den Bedürfnissen des Patienten gerecht, noch bereitet sie den Studierenden auf die Realität der täglichen Praxis vor“ sagt Prof. Dr. Stefan Zimmer, der Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Witten/Herdecke. Einmal in der Woche steht jedoch ein Tag ganz ohne Zahnmedizin auf dem Studienplan. Dann beschäftigen sich die Studierenden im Rahmen des Studium fundamentale mit allgemein bildenden Fächern aus den Bereichen der Kunst, Kommunikation oder Philosophie.

Eine weitere Wittener Besonderheit ist die obligatorische Ausbildung in der Behandlung von Menschen mit Behinderungen, die seit Mai 2015 von einem eigens eingerichteten Lehrstuhl übernommen wird. Zusammen mit dem Staatsexamenszeugnis erhalten die Absolventen ein Zertifikat, das ihre besondere Ausbildung auf diesem Gebiet belegt.

„Das Konzept der zahnmedizinischen Ausbildung an der Uni Witten ermöglicht Studierenden zweierlei: Schrittweise in die Aufgaben eines Zahnarztes hineinzuwachsen und Freiräume für eigene Projekte im gesellschaftlichen Bereich zu haben“, lobte Leoni Spilker, die sich zugleich darüber freut, nach fünf anstrengenden Monaten des theoretischen und praktischen Staatsexamen nun erst einmal mit Familie, Freunden und Dozenten den Abschluss des Studiums gebührend feiern zu können.

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