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Pillenmix schafft Gefahren

Klinikum Westfalen - Knappschaftskrankenhaus Dortmund am 19. Juni 2017

175981PDie Abfalltonne füllte sich Schicht um Schicht – beim Aktionstag zum richtigen Umgang mit Medikamenten im Knappschaftskrankenhaus Dortmund sammelten Lippeverband/Emschergenossenschaft und Klinikum Westfalen übrig gebliebene Medikamente aus Privathaushalten gleich vor Ort ein. Ansonsten warteten vielfältige Informationen.
Mehr als 30 Milliarden Euro werden pro Jahr in Deutschland für Medikamente ausgegeben, in den Kliniken verabreichte Medikamente sind dabei noch nicht einmal eingerechnet. Der gerade im Alter oft entstehende persönliche Medikamentenmix kann Risiken produzieren, wenn sich Medikamente gegenseitig in der Wirkung abschwächen oder verstärken. Umso wichtiger ist die Einnahme der richtigen Medikamente in der korrekten Dosis und der richtige Umgang damit von der Einnahme über die Aufbewahrung bis zur Entsorgung. Landen Medikamente im Abwasser, dann können sie in Klärwerken oft nicht herausgefiltert werden. Die Medikamente landen im Wasserkreislauf und können so Tiere und Menschen ungewollt belasten, schilderte Dr. Ruben-Laurids Lange von Lippeverband/Emschergenossenschaft.

Prof. Dr. Thomas Griga, Chefarzt für Innere Medizin im Knappschaftskrankenhaus Dortmund warnte vor allem vor Überdosierungen und ungewollten Wirkungen aus einem nicht abgestimmten Medikamentenmix. In vielen Kliniken gebe es heute moderne Software um das zu verhindern. Sie schlägt bei Eingabe der Gesamtmedikamentation Alarm, sobald Risiken entstehen. Die Krankenversicherung der Knappschaft hat die elektronische Behandlungsinformation eBI entwickelt, die für Patienten und Ärzte Sicherheit schafft. Aber auch Apotheken stehen vielfach mit kompetentem Rat zur Verfügung.

Beim Aktionstag stand deshalb auch die Apotheke am Knappschaftskrankenhaus mit eingebunden. In der Apotheke gibt es auch Rat zur richtigen Medikamentenentsorgung. Die meisten Arzneien können einfach in die Restmülltonne geworfen werden, bestimmte Medikamente zum Beispiel von Krebspatienten sollten dagegen besser über eine Apotheke sachgerecht entsorgt werden. Fest steht aber: Ins Abwasser gehören Medikamente auf keinen Fall.

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