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Weltweite OP-Premiere in Münster

Neue Implantationstechnik in der Brustschlagader

St. Franziskus-Stiftung Münster am 18. Juli 2017

Das OP-Team freut sich über die erfolgreiche Premiere mit dem neuen Freisetzungsmechanismus.
Das OP-Team freut sich über die erfolgreiche Premiere mit dem neuen Freisetzungsmechanismus.

Erstmalig weltweit wurde im St. Franziskus-Hospital Münster beim Einsetzen einer Gefäßprothese ein neues Instrument angewendet. Unter Leitung von Professor Dr. Giovanni Torsello, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Direktor des Centrums für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie des Universitätsklinikums Münster, behandelte das Team damit erfolgreich einen 75-jährigen Patienten, der unter einer lebensbedrohlichen Aussackung (Aneurysma) der Brustaorta litt.

Die minimalinvasive Behandlung dieses Krankheitsbildes, bei der ein Stent ohne Öffnung des Brustkorbes implantiert wird, ist seit Jahren etabliert und stellt eine besonders schonende Therapiemöglichkeit dar. Sehr wichtig hierbei ist die exakte Platzierung der Prothese unter Röntgendurchleuchtung, damit sie sicher in den noch intakten Gefäßbereichen verankert wird. Eine besondere Herausforderung ist die hohe Fließgeschwindigkeit des Blutes in der Brustschlagader. In vielen Fällen ist somit eine deutliche Reduktion des Blutdruckes erforderlich, um eine sichere Prothesenabgabe zu ermöglichen.

In diesem Zusammenhang wurde nun ein Freisetzungsmechanismus entwickelt, der es möglich macht, eine bewährte Endoprothese sehr kontrolliert, sicherer und exakter zu platzieren. Priv.-Doz. Dr. Martin Austermann, leitender Oberarzt in der Klinik für Gefäßchirurgie, hat diese Technik vor einigen Tagen zum ersten Mal eingesetzt und erklärt die Vorteile: „Dank dieses Instrumentes ist es nicht mehr notwendig, den Blutdruck drastisch zu senken. Trotz starkem Blutfluss kann die Prothese sehr exakt platziert werden. Hierbei wird das Implantat nach dem Einsetzen zunächst nur zur Hälfte eröffnet, so dass außerhalb und innerhalb der Prothese weiterhin Blutfluss stattfinden kann. In einem zweiten Schritt wird die Prothese komplett freigesetzt. Jederzeit kann dann die Prothesenlage zusätzlich korrigiert werden.“

Dieser neue Mechanismus hat sich bei dem weltweit ersten Einsatz bewährt. Auch die Produktentwickler selbst haben die Operation vor Ort beobachtet und freuen sich über den Erfolg: Gerhard Jännekes hat die Operation gut überstanden und ist bereits zwei Tag nach der OP weitgehend erholt und fit.

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