Wir können Gesundheit

Ambulant oder stationär?

Perspektiven auf die demenzspezifische Versorgung

Universität Witten/Herdecke am 28. September 2017

Referenten auf der Jahrestagung (v.l.): Prof. Dr. Martina Roes, Standortsprecherin DZNE Witten; Dr. Bernhard Holle, Leiter AG Versorgungsstrukturen DZNE Witten; Dr. Beate Wieland, Ministerialdirektorin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW; Christiane Lehmacher-Dubberke, Geschäftsführungseinheit Versorgung beim AOK-Bundesverband; Dr. Beate Radzey, Demenz Support Stuttgart; Dr. Rebecca Palm, DZNE Witten. Foto: DZNE/Dirk Förger
Am 27. September 2017 fand die 8. Jahrestagung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) an der Universität Witten/Herdecke statt

Die Frage nach der bestmöglichen Versorgung von Menschen mit Demenz – zu Hause oder im Pflegeheim – beschäftigt neben betroffenen Familien auch Akteure aus der Versorgungspraxis und Forschung.

„Die Erkrankung ist auch eine gesundheits- und sozialpolitische Herausforderung für die Gesellschaft. In der Demenzforschung spielen soziale und gesellschaftliche Fragen, wirtschaftliche Aspekte und ethische Perspektiven eine wichtige Rolle, um zukunftsrichtende Ansätze im Umgang mit der Problematik aufzuzeigen. Es ist eine gemeinsame Aufgabe, die Forschung, die Versorgung, die Bedarfe der Menschen und die gesellschaftlichen Belange zusammenzubringen“, so die Ministerialdirektorin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Dr. Beate Wieland, die die 8. Jahrestagung des DZNE Witten eröffnete.

Mit den ersten Symptomen einer Demenz beginnt für Menschen mit Demenz und ihre Familien das Streben nach einer stabilen Versorgungssituation. Dies kann mit vielen Herausforderungen verbunden sein, da die Versorgung im Verlauf der Erkrankung immer wieder den speziellen Bedarfen und Anforderungen der betroffenen Person angepasst werden muss.

In Deutschland werden die verschiedenen Angebote oftmals zwischen ambulanter und stationärer Versorgung unterschieden.

„Dies ist im Grunde eine künstliche und an finanzierungs- und leistungsrechtlichen Logiken ausgerichtete Betrachtungsweise. Wir möchten vielmehr den Fokus auf die Bedarfe von Menschen mit Demenz und Ihren Angehörigen legen. Hier stehen oftmals Übergänge in der Gestaltung von Versorgung im Fokus, vor allem dann, wenn die Versorgung aus Sicht der Beteiligten nicht mehr so weitergehen kann wie bisher“, erläutert Dr. Bernhard Holle, Leiter der AG Versorgungsstrukturen am Standort Witten.

Dass man sich einem ernsten Thema wie Demenz auch mit Humor nähern kann, zeigte Cartoonist Peter Gaymann, dessen Ausstellung „Demensch“ während der Tagung zu sehen war.

Die 8. Jahrestagung des DZNE Witten stellte in diesem Jahr die unterschiedlichen Versorgungsangebote mit ihren Potenzialen und Grenzen dar. Neben der Frage, wie die besonderen Bedarfe von Menschen mit Demenz in den unterschiedlichen Settings adressiert werden können, wurden entsprechende Forschungsansätze der Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft vorgestellt und mit Experten und Expertinnen diskutiert.

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