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Schule für Ergotherapie begrüßt 20 neue Schülerinnen

43. Jahrgang startet heute

LVR-Universitätsklinik Essen am 16. Oktober 2017

20 neue Schülerinnen und Schüler starten heute ihre Ausbildung zu Ergotherapeuten an der Schule für Ergotherapie des LVR-Klinikum Essen. Es ist bereits der 43. Jahrgang, der seit 1975 in Bredeney ausgebildet wird.

Wie koche ich für mich und meine Freunde? Wie organisiere ich meinen Einkauf, überhaupt meinen Alltag? Dies sind Fragen, die sich nicht nur psychisch erkrankten Menschen stellen. Auch im Alter oder durch einen Unfall können Beschwerden auftreten, die eine neue Organisation des Alltags notwendig machen. Dabei helfen Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten. Die 20 neuen Schülerinnen und Schüler lernen nun an der Ergotherapie-Schule des LVR-Klinikum Essen, mit welchen Methoden und praktischen Mitteln Ergotherapie Patientinnen und Patienten hilft, ihr Leben wieder organisieren und genießen zu können.

Auch wenn die Konkurrenz mit zahlreichen neuen privaten Ergotherapie-Schulen und neuen Studiengängen größer geworden ist: Die Schule für Ergotherapie des LVR-Klinikum Essen hat einen guten Ruf. „Es ist gar nicht selten, dass unsere Schülerinnen schon während ihrer Praxisphase das Angebot für eine Stelle in der jeweiligen Einrichtung bekommen“, freut sich Schulleiter Jens Rohloff. Das liegt vor allem am Ansatz der Essener Schule.

Das Berufsbild und die Berufspraxis entwickeln sich durch nordamerikanische, niederländische und skandinavische Einflüsse seit rund 20 Jahren stetig weiter. Wie Jens Rohloff erläutert, geht die Entwicklung vom funktionalen Ansatz immer mehr in Richtung des betätigungsorientierten Ansatzes. Diese moderne Auffassung der Ergotherapie ist im Curriculum der Ergotherapie-Schule seit einigen Jahren verankert. „Einem Menschen mit Depression nützt es für seinen Alltag wenig, wenn er einen Korb flechten kann. Für Depressive ist es nützlicher und motivierender, wenn sie sich wieder selbst versorgen oder ihre Arbeit wieder aufnehmen können, “ erklärt Rohloff den Hintergrund des betätigungsorientierten Ansatzes.

Zunächst vermitteln die sieben Lehrkräfte in den kommenden anderthalb Jahren die theoretischen Grundlagen der Ergotherapie, bevor die Schülerinnen in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen praktische Erfahrungen und Kenntnisse sammeln. Nach ihrer Ausbildung arbeiten Ergotherapeutinnen und -therapeuten etwa in Kliniken, wie dem LVR-Klinikum Essen für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, in Senioren- und Rehabilitationseinrichtungen oder in ambulanten Praxen. Die Aussichten auf eine direkte Anstellung sind groß, wie Jens Rohloff berichtet: „Es gibt zwar noch keinen Fachkräftemangel, aber einen Engpass.“ Mit der zunehmenden Lebenserwartung steigt z. B. auch die Zahl von an Demenz erkrankten Menschen. Und auch hier ist die Ergotherapie ein wichtiger Baustein in der Behandlung. „Ergotherapeuten unterstützen ihre Patienten bei der Alltagsbewältigung, die durch die Krankheit deutlich eingeschränkt ist“, so Rohloff.

Neben dem betätigungsorientierten Ansatz bietet die Schule für Ergotherapie ihren Schülerinnen und Schülern auch eine enge Begleitung mit Reflexions- und Evaluationsaufgaben während ihrer Praxisphasen. Dabei spielt etwa die eigene Rolle als Therapeut während der Arbeit mit dem Patienten und der systematische Umgang mit den Patientinnen und Patienten eine Rolle. Das kommt bei späteren Arbeitgebern gut an.

Und nicht nur dort. Mit der Zuyd Hogeschool im niederländischen Heerlen bahnt sich eine neue Kooperation an. Nach der Ausbildung können die Schülerinnen und Schüler der Ergotherapie-Schule dort noch einen anderthalbjährigen Bachelorstudiengang in deutscher Sprache absolvieren. „Die Niederländer mögen die Ausbildung an den LVR-Schulen, weil sie den Schülerinnen einen guten und leichten Einstieg ins Studium bietet.“

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