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Infektionsschutz: Erfolgreicher Test der elektronischen Labormeldung in Bochum

12. April 2016

ztg_3Am 08. April 2016 wurde im Gesundheitsamt Bochum die erste elektronische Labormeldung nach § 7 Abs. 1 und 2 IfSG via KV-Connect aus dem Institut für Medizinische Laboratoriumsdiagnosik Bochum entgegengenommen.

Dabei wurden die Daten direkt aus dem Laborinformationssystem Opus::L des Hersteller OSM GmbH in einen standardisierten HL7-CDA-Datensatz exportiert und über das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK/KV-SafeNet) mittels der neuen Transportlösung KV-Connect Ende-zu-Ende-verschlüsselt an das Gesundheitsamt Bochum übertragen. Dort wurde die Meldung mittels des KV-Connect-Clients GMC PaDok empfangen, visualisiert und zum Import in die Behördensoftware bereitgestellt. Die vom Gesundheitsamt Bochum verwendete Software OctoWare®TN des Herstellers Easysoft GmbH Dresden hat bereits eine Importschnittstelle für die HL7-CDA-Meldungen, die die Fallanlage und Bearbeitung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes unterstützt.

Somit sind die technologischen Grundlagen für eine sichere, datenschutzgerechte und vollständig maschinell verarbeitbare elektronische Meldung gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) gelegt. Dies reduziert das Risiko von Übertragungsfehlern und Fehlinterpretationen der Meldungsinhalte erheblich.

Dafür war nicht nur eine Standardisierung der Datenstrukturen, die für die Softwarehersteller eine modulare Nutzbarkeit von CDA-Templates für andere Projekte (z.B. eArztbrief, Labordatentransfer) ermöglicht, sondern auch eine völlig neue semantische Standardisierung der Inhalte auf Basis der international verbreiteten medizinischen Terminologie Snomed-CT erforderlich.

Es ist nun geplant, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen und als Nächstes einen größeren Erprobungsbetrieb mit echten Meldungen und unter Einbezug weiterer Labore und Gesundheitsämter durchzuführen, um die Praxistauglichkeit des Systems weiter zu verbessern und so schrittweise moderne, effizientere und leistungsfähigere Meldeprozesse flächendeckend zu etablieren.

Der Erfolg wurde möglich durch eine enge Zusammenarbeit der Projektpartner unter Leitung der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH. Wesentlichen Anteil hatten dabei auch die Projektpartner: das Gesundheitsamt Bochum, das Institut für Medizinische Laboratoriumsdiagnostik Bochum, HL7 Deutschland e. V., die Firmen GMC Systems mbH, OSM GmbH, easy-soft GmbH Dresden, KV Telematik GmbH sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Nordrhein.

Finanziert und begleitet wird das Projekt zur Entwicklung eines komplett elektronischen Meldewegs nach dem IfSG durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen im Rahmen seines Aktionsplans Hygiene.

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