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Studienbereich Physiotherapie der hsg auf Europäischem Kongress

Katja Ehrenbrusthoff, wissenschaftliche Mitarbeiterin, stellte in Liverpool ihre Forschungsergebnisse vor

Hochschule für Gesundheit am 28. November 2016

Der Studienbereich Physiotherapie der Hochschule für Gesundheit (hsg) war Mitte November 2016 auf einem europäischen Physiotherapie-Kongress in England mit insgesamt fünf Beiträgen vertreten.

Auf dem vierten Kongress der europäischen Sektion des Welt-Physiotherapie (4. ER-WCPT) in Liverpool kamen am 11. und 12. November 2016 mehr als 1.200 Physiotherapeut*innen aus der ganzen Welt zusammen. Die Kongressteilnehmer tauschten sich über die internationalen physiotherapeutischen Perspektiven zu den Themen Politische Entscheidungsfindung und Strategien, Forschung, Praxis im digitalen Zeitalter, Reagieren auf sich verändernde Bevölkerungsbedürfnisse sowie Prävention und soziale Fürsorge aus.

Der hsg-Studienbereich Physiotherapie präsentierte nach einem erfolgreichen Abschluss eines Gutachterverfahrens insgesamt fünf Beiträge:

Katja Ehrenbrusthoff, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang, referierte mit zwei Beiträgen über ihre aktuellen Forschungsergebnisse zu ihrem Promotionsthema zur „Sensomotorischen Dysfunktion bei Menschen mit Chronischen Rückenschmerzen“. Das ist ein Projekt, welches sie in Kooperation mit den englischen Kollegen Dr. Cormac Ryan und Prof. Denis Martin von der Teesside University (Middlesbrough) und Prof Dr. Christian Grüneberg, Leiter des hsg-Studienbereichs Physiotherapie, umsetzt.

Die beiden hsg-Mitarbeiterinnen des Projekts TheraAssist Alina Rieckmann und Franziska Weber stellten jeweils ihre Ergebnisse über die Nutzung elektronischer Assistenzsysteme in der Physiotherapie vor. Das Projekt TheraAssist wird von Prof. Grüneberg geleitet und in Kooperation mit der Firma Optadata durchgeführt.

Ferner diskutierte Christian Grüneberg im Plenum mit Praxisvertreter*innen und Forscher*innen aus Irland, Island, England und Malta darüber, wie die unterschiedlichen akademischen Grade wie der Bachelor, Master oder der Doktor der Physiotherapie in das Gesundheitssystem eingebettet werden. Grüneberg: „Es ist notwendig, dass es hier schnellstmöglich eine Verständigung gibt! Das war eine spannende Diskussion, die zum Nachdenken über unser Gesundheitssystem anregt, aber auch die Frage im Raum stehen lässt, welchen Weg wir in Deutschland aktuell gehen, gehen sollten und auch gehen müssen. Die grundsätzliche Frage der Akademisierung der Physiotherapie stellt sich in den anderen Ländern nicht mehr. Gedanklich sind wir im internationalen Vergleich auf einer Wellenlänge mit zahlreichen anderen Ländern und mit manchen Visionen auch vorne mit dabei. Die Politik bremst uns leider mächtig aus. Es wird immer wieder deutlich, wie absurd die aktuelle Diskussion um die Verlängerung der Modellklausel ist „, so Grüneberg, Dekan des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften der hsg.

Ergänzt wurde der Kongressaufenthalt unter anderem durch einen Klinikbesuch von Christian Grüneberg im Aintree Hospital in Liverpool. Hier stellten die englischen Kolleg*innen neue Versorgungskonzepte wie zum Beispiel die „Frailty Assessment Unit“ vor, ein Bereich, in dem binnen 48 Stunden insbesondere ältere Menschen interprofessionell versorgt werden. Grüneberg: „Auch die Arbeit der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in der Akutklinik war beeindruckend und stellt uns vor die Frage, welche Übertragbarkeit die Erfahrungen auf unser System haben und wo wir weiteres Entwicklungspotential sehen. Wir haben insgesamt viele Eindrücke mitgenommen, die uns für unsere Vorhaben unterstützen. International passiert sehr viel, wir müssen als hsg weiter daran arbeiten, dass wir die kritische Masse im Verbund mit den Patient*innen, Ärzt*innen, Therapeut*innen und Kassen erhöhen, um den Mehrwert für die Patient*innen und das Gesundheitssystem aufzuzeigen.“

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