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Viele Gewinner – Gurtsystem stärkt Mitarbeiter und Patienten

Haus Berge für „Bestes Bewegungskonzept“ ausgezeichnet

Contilia am 8. Dezember 2016

Grund zur Freude in Essen-Bergeborbeck. „Herzlichen Glückwunsch zum besten Bewegungsprojekt!“, heißt es in dem Schreiben der AOK Rheinland/Hamburg an Maren Hermsen, Pflegedienst- und Standortleitung im Krankenhaus des Geriatrie-Zentrums Haus Berge: Haus Berge ist als Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs des AOK-eigenen BGF-Institutes (Betriebliche Gesundheitsförderung) in der Kategorie „Bestes Bewegungsprojekt“ hervorgegangen.

„Ausgezeichnet wurde der Einsatz eines Gurtsystems in unserem Haus, mit dem rückenschonendes Arbeiten für unsere Mitarbeiter in der Pflege Alltag ist“, erzählt Mare n Hermsen. Schon im vergangenen Jahr haben die Ausbildungsbeauftragten des Elisabeth-Krankenhauses Essen, zu dem auch Haus Berge gehört, Drehteller, Gleitfolien sowie sogenannte Bettleitern für die Pflege eingeführt. „Seit Anfang dieses Jahres haben wir hier zusätzlich ein Hebegurtsystem sowie eine spezielle Aufbewahrungstasche für alle Pflegewagen implementiert. So haben unsere Mitarbeiter alle Materialien direkt am Patientenbett und können individuell entscheiden, wovon der Patient profitiert“, so Maren Hermsen. Um das Gurtsystem und alle anderen Hilfsmittel erfolgreich und effektiv im Alltag anwenden zu können, haben ein Aktivitas-Trainer sowie ein Kinaesthetic-Trainer die Mitarbeiter intensiv am Patientenbett geschult und die Teams begleitet. „Ich bin begeistert von dem Gurtsystem. Sein Einsatz ist gut für mich und meine Rückengesundheit. Außerdem fällt mir die tägliche Pflege und Mobilisierung der Patienten fällt viel leichter“, freut sich Velinka Peranovic, Stationsleitung der Station St. Josef.

Das Besondere an dem System sei aber darüber hinaus, dass es nicht nur positiv für die Pflegenden sei. „Auch unsere Patienten profitieren vom Einsatz des Gurtsystems“, betont Maren Hermsen. Ziel sei es, die Patienten „wieder auf die Beine und in Bewegung“ zu bringen. Mehrmals am Tag werden die Patienten – immer die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen im Blick – mit Hilfe der Gurte mobilisiert und in ihre natürlichen Bewegungsabläufe gebracht. Velinka Peranovic legt sich einen Hüftgurt um, der Patient erhält ebenfalls eine bereiten Gurt um den Rücken, dann geht Velinka Peranovic in den leichten Ausfallschritt, sie baut Körperspannung auf – der Patient kommt langsam ins Stehen. Nach nochmaliger Wiederholung wird der Patient darin unterstützt, sich zu drehen und sich langsam in einen Stuhl zu setzen. „Der Patient wird stimuliert, er fühlt seinen Körper wieder. Das System gibt ihm Stabilität und Sicherheit, die Angst zu stürzen schwindet. Die Pflegekräfte schonen ihren Rücken und sparen Kräfte“, erklärt die Pflegedienstleiterin und freut sich über die „Win-Win-Situation“ am Patientenbett.

Für die Bemühungen, rückenschonende Arbeitsabläufe in den Alltag der pflegenden Mitarbeiter zu integrieren, ist Haus Berge jetzt ausgezeichnet worden. Neben dem Glückwunschschreiben hat das Krankenhaus des Geriatrie-Zentrums als „Bestes Bewegungsprojekt“ auch ein Preisgeld von 1500 Euro erhalten. „Das Preisgeld wird in rückenschonende Arbeitsschuhe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt“, verrät Maren Hermsen.

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