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Neuartiges Konzept gegen Keime

Ategris Regionalholding GmbH am 15. März 2017

keim_mitTypo_02Mit einer auffälligen „Keimschranke“ werden Besucher und Patienten in den Evangelischen Krankenhäusern Mülheim und Oberhausen aufgefordert, sich die Hände zu desinfizieren. So soll die Zahl der Infektionen mit multiresistenten Keimen noch weiter verringert werden. Gleichzeitig möchten die Häuser ein Bewusstsein schaffen für die Themen Händehygiene, multiresistente Keime und Antibiotikanutzung.

Jeder kann mithelfen, die Ausbreitung von Keimen zu vermeiden. Die einfachste Methode, aber zugleich eine der wirkungsvollsten, ist die Desinfektion der Hände. Dazu hängen in deutschen Krankenhäusern an verschiedenen Stellen Desinfektionsmittelspender. Diese werden jedoch in erster Linie von den Mitarbeitenden genutzt und von Besuchern und Patienten zumeist ignoriert. Dass aber genau sie es sind, die ebenfalls gefährliche Keime ins Krankenhaus tragen können, ist vielen nicht bewusst.

Daher setzt die ATEGRIS, einer der Träger der Evangelischen Krankenhäuser Mülheim und Oberhausen, nun auf ein neuartiges Konzept: Eine klare Trennung zwischen konkreter Handlungsanweisung auf der einen und weiterführenden Informationen auf der anderen Seite.

1. Handlungsanweisung

Die klare Aufforderung, sich die Hände im Krankenhaus zu desinfizieren, erfolgt über aufmerksamkeitsstarke Aufkleber auf dem Boden und an den Wänden, die auf den Desinfektionsmittelspender hinweisen. Die Bodenaufkleber wirken wie eine Schranke und sollen beim Eintritt ins Krankenhaus und an anderen zentralen Stellen ein Störgefühl erzeugen. Statt komplizierter Anleitungen, wie die Desinfektion korrekt durchgeführt werden muss, zieht ein Bild von einem illustrierten Keim in einem Verbotsschild die Aufmerksamkeit auf sich. So soll klar und deutlich auf die Desinfektion der Hände hingewiesen werden.

2. Weiterführende Informationen

Auf der neuen und in Deutschland bislang einzigartigen Webseite www.keimschranke.de finden Interessierte weiterführende Informationen zu den Themen Händehygiene, multiresistente Keime, Antibiotikanutzung und Hygiene im Krankenhaus. Einfach erklärt und aufbereitet richtet sich diese Seite ausdrücklich an Laien und nimmt die Ängste von Patienten ernst.

Nachahmung erwünscht

Die ATEGRIS erklärt ausdrücklich, dass eine Nachahmung ihres Konzepts erwünscht ist. Gerne können anderen Krankenhäuser, aber auch Arztpraxen die Idee übernehmen und ihre Patienten auf die Webseite www.keimschranke.de hinweisen bzw. darauf verlinken. „Das Thema ist zu wichtig, als dass man da in einen Konkurrenzkampf treten sollte“, erklärt Nils B. Krog, Vorstandsvorsitzender der ATEGRIS.

Ziel erreicht? Die beiden Häuser verzeichneten in der Pilotphase des Konzepts einen leichten Anstieg des Desinfektionsmittelverbrauchs. Weitere Aufkleber, die über die gesamten Häuser verteilt sind, sollen diesen weiter steigern. Das Ziel ist jedoch erst dann erreicht, wenn sich wirklich jeder, der ein Krankenhaus betritt, die Hände desinfiziert.

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