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Gründungsdekan für das hsg-Department ‚Pflegewissenschaft‘

Markus Zimmermann: „Weitere hochschulische Qualifizierungsangebote“

Hochschule für Gesundheit am 7. April 2017

Thomas Zimmermann HSG 28.10.2015
Thomas Zimmermann HSG 28.10.2015
Anfang des Monats April 2017 hat das Department „Pflegewissenschaft“ der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum seine Arbeit aufgenommen. Gründungsdekan des neuen Departments ist Prof. Dr. Markus Zimmermann. Der hsg-Professor für pflegerische Versorgungsforschung hatte Ende März 2017 aus den Händen der Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs die Ernennungsurkunde überreicht bekommen.

Der Gründungsdekan betonte heute in Bochum, dass Departments oder Fachbereiche mit der alleinigen Ausrichtung auf die Disziplin der Pflegewissenschaft „bisher die Ausnahme an deutschen Hochschulen“ bilden. „Ich freue mich darüber, dass mit der Gründung des Departments ‚Pflegewissenschaft‘ an der hsg den hochschulischen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen neue Rahmenbedingungen eröffnet werden, die auf innovative Studiengänge und eine steigende Studierendenzahl ausgerichtet sind. Das hsg-Alleinstellungsmerkmal einer interdisziplinären Ausrichtung der Studiengänge bleibt dabei selbstredend unberührt“, sagte Markus Zimmermann.

Neben dem grundständigen Bachelor-Studiengang Pflege wird, wie geplant, ab dem kommenden Wintersemester der Bachelor-Studiengang ‚Evidenzbasierung pflegerischen Handelns‘ für bereits beruflich qualifizierte Pflegende in dem Department starten, der sich aktuell in der Akkreditierung befindet. Zunächst startet der Studiengang in Teilzeit. Zimmermann: „Neben den bestehenden Studienprogrammen ist die Entwicklung weiterer hochschulischer Qualifizierungsangebote das vordringliche Ziel des neuen Departments. Hierzu zählen zunächst neue Angebote in den Aufgaben Hygiene- und Qualitätsmanagement und in der Durchführung von klinischen Studien.“

Mittelfristig stehen laut Markus Zimmermann Studienangebote für erweiterte pflegerische Praxis (ANP – Advanced Nursing Practice) und die Möglichkeit, der Kompetenzentwicklung für klinisch pflegerisches Handeln auf Master-Level auf der Tagesordnung. Zimmermann: „Damit werden hochschulische Anschlussqualifikationen für klinisch Tätige mit einem Bachelor-Abschluss möglich. An der hsg wird hierzu im Verbundprojekt ‚Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in den Pflege- und Gesundheitswissenschaften‘ (PuG) bereits wertvolle Entwicklungsarbeit geleistet. Das PuG-Projekt hat das Ziel, einen weiterbildenden Master-Studiengang mit dem Schwerpunkt ‚onkologische Pflege‘ aufzubauen. Indem wir Master-Studiengänge entwickeln und etablieren wird es noch dringlicher, die Pflegeversorgungsforschung mit den hochschulischen Bildungsangeboten zu verzahnen.“

Der neue Gründungsdekan verwies noch einmal auf den Auftrag der hsg, durch Qualifizierung Gesundheitsversorgung zu verbessern. „Dies gilt insbesondere auch für die pflegerische Versorgung angesichts der bekannten demografischen und epidemiologischen Entwicklungen“, sagte Zimmermann und führte weiter aus: „Auf diesem Feld gibt es in Deutschland immer noch einen großen Nachholbedarf, der einer langjährigen Tradition von pflegerischer Berufsausübung auf Bachelor- und Master-Niveau in fast allen EU-Ländern gegenübersteht. Das wird auch hinsichtlich des schleppenden Gesetzgebungsverfahrens im neuen Pflegeberufsgesetz häufig vergessen. Somit ist die stärkere internationale Ausrichtung ein weiteres Ziel des neuen Departments.“

Langfristig solle das neue Department ‚Pflegewissenschaft‘ ein Leuchtturm für hochschulische Primärqualifizierung, Weiterbildung und Forschung werden. Hierzu gehöre sowohl die Etablierung pflegewissenschaftlicher Diskurse, um Theorien und bestehende Forschungsmethoden weiterzuentwickeln. Auch die berufliche Einmündung hochschulisch gebildeter Absolvierender sei bisher kein Selbstläufer, so Zimmermann.

Neben diesen Entwicklungsaufgaben in Lehre und Forschung wird sich der Gründungsdekan nun zunächst um die strukturelle und personelle Ausstattung des neuen Departments kümmern. „Dies stellt im laufenden Studienbetrieb eine kleine Herausforderung dar“, räumte Zimmermann ein.

Seit Dezember 2016 ist Dr. Markus Zimmermann Professor für pflegerische Versorgungsforschung an der hsg, zuvor war er von Oktober 2015 bis November 2016 als Vertretungsprofessor für gerontologische Pflege an der Hochschule tätig. Er ist verantwortlich für die Praxiskooperation und den neuen Bachelor-Studiengang ‚Evidenzbasierung pflegerischen Handelns‘.

Von April 2011 bis September 2015 war er Professor für Pflege und Studiengangsleiter im Modellstudiengang Pflege sowie (ab September 2012) Dekan des Fachbereichs Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften an der Mathias-Hochschule in Rheine.

Markus Zimmermann promovierte an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg zum Thema Funktionen, Konzepte und Strukturen der Rehabilitation in Deutschland, England, Schweden und der Schweiz – Ansätze einer Methodik der vergleichenden Rehabilitationsforschung. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Langzeitpflege, Rehabilitation und Pflege sowie die Akademisierung und Professionalisierung in Pflege und Gesundheitsberufen.

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