Wir können Gesundheit

Drei-Ländertagung

Gesundheitsberufe – Wege in die Zukunft

Hochschule für Gesundheit am 4. Oktober 2017

auf der Drei-Ländertagung ‚Gesundheitsberufe – Wege in die Zukunft‘ am 28. und 29. September 2017 in Wien hat Prof. Dr. Anne Friedrichs, Präsidentin der Hochschule für Gesundheit (hsg), die anwesenden Wissenschaftler*innen zur nächsten Drei-Ländertagung im Jahr 2019 nach Bochum eingeladen. Auf der internationalen Fachveranstaltung für Gesundheitsberufe, die alle zwei Jahre stattfindet, trafen in diesem Jahr Expert*innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden und Ungarn aufeinander, um aktuelle Herausforderungen und Perspektiven zu beraten. Die Tagung wird als Plattform für den interprofessionellen Austausch genutzt. Träger des Events ist der ‚Verein zur Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen‘ (VFWG), in dem auch die hsg Mitglied ist.

In diesem Jahr stand die Tagung unter dem Motto ‚Gesundheitsberufe – Wege in die Zukunft‘. Folgende hsg-Wissenschaftler*innen beteiligten sich inhaltlich in den verschiedenen Sessions und Workshops und nutzten die Tagung zum Austausch und Networking:

Prof. Friedrichs leitete am 28. September den Workshop zum Thema ‚Vielfalt und Durchlässigkeit des Bildungsangebots – ein Beitrag für die Gesundheitsversorgung der Zukunft?‘.

Prof. Dr. André Posenau, Professor für Interaktion und interprofessionelle Kommunikation in Pflege- und Gesundheitsfachberufen an der hsg, beteiligte sich am 29. September mit einem Vortrag an der Session ‚Interprofessionelle Fallbesprechungen‘. Er referierte zum Thema ‚Empirisch fundierte Kommunikationskompetenzentwicklung in interprofessionellen Fallkonferenzen‘.

Ebenfalls am 29. September beteiligte sich Andrea Schlicker, wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Projekt Interprofessionelles Handeln in den Gesundheitsberufen (IPHiGen), an der Session ‚Aus- und Weiterbildungsformate für die nächste Generation an Gesundheitsprofessionals‘. Sie berichtete in Wien über die Ergebnisse eines gemeinsamen Studientages der Hebammenkunde, Pflege und Medizin. Im Projekt IPHiGen, das an der hsg von Prof. Dr. Sven Dieterich, Professor für Gesundheitswissenschaften, gemeinsam mit Kollegen der Ruhr-Universität Bochum geleitet wird, geht es um die curriculare Verankerung von interprofessionellen Lehrveranstaltungen der Gesundheitsberufe mit der Medizin.

In der gleichen Session berichtete Marietta Handgraaf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im hsg-Studienbereich Physiotherapie, in ihrem Beitrag mit ihrem Co-Autoren Sven Dieterich über die ‚Evaluation eines interprofessionellen Curriculums über den Studienverlauf‘. Hier ging es um die Konzeption und erste Erfahrungen der Evaluation.

Prof. Dr. Thomas Hering hatte den Besuch von acht Studierenden des Master-Studiengangs ‘Evidence-based Health Care‘ der hsg in Wien organisiert, die auf Postern ihre Forschungsergebnisse präsentierten. „Für unsere Studierenden war das eine gute Gelegenheit, sich mit ihren Forschungsergebnissen einem Fachpublikum zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen“, sagte der hsg-Professor für Quantitative Methoden und Prodekan des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften. Er ist Programmverantwortlicher für den Master-Studiengang und hat die Exkursion, die über Qualitätsverbesserungsmittel finanziert wurde, organisiert und begleitet.

Folgende Forschungsergebnisse hatten die Studierenden vorgestellt:
Carolin Bahns präsentierte Ergebnisse einer Metaanalyse zur Wirksamkeit von körperlichem Training bei Patienten mit Restless Legs Syndrom. Das Restless Legs Syndrom ist eine äußerst lästige Nervenerkrankung, die mit Missempfindungen, Kribbeln oder Schmerzen in den Beinen bei gleichzeitigem Drang zur Bewegung verbunden ist. Metaanalysen sind Arbeiten, in denen statistische Ergebnisse mehrerer Studien zur selben Krankheit und den gleichen Maßnahmen zur Behandlung zusammengefasst werden.

Ebenfalls eine Metaanalyse stellte Markus Grebe vor. Er verglich den Einfluss offener und geschlossener Systeme zum Absaugen von Bronchial-Sekret bei beatmeten Patienten auf Intensiv-Stationen auf das Auftreten von Lungenentzündungen durch die Beatmung.

Mit den Einflüssen körperlichen Trainings auf Rückenschmerzen bei Patient*innen mit Brüchen von Wirbelkörpern, die durch Veränderungen der Knochendichte und Beschaffenheit des Knochengewebes (Osteoporose) entstehen können, befasste sich Lisa Happe in einem systematischen Review. Auch systematische Reviews fassen Ergebnisse mehrerer Studien mit vergleichbaren Behandlungsmaßnahmen zusammen. Allerdings wird hier aufgrund der Verschiedenheit der Forschungsmethodik darauf verzichtet, die Ergebnisse statistisch zusammenzufassen.

Caren Horstmannshoff verglich ebenfalls in einem systematischen Review die Genauigkeit von Aktivitätstrackern zur Pulsmessung mit dem EKG – das Standardverfahren zur Pulsmessung. Aktivitätstracker können uhrenähnliche Geräte sein, die während des Trainings zum Pulsmonitoring getragen werden.

Anna Lietz, Sibylle Reick und Ommolbanin Mirzaie untersuchten die Gesundheitskompetenz, das Gesundheits- und Impfverhalten bei Studierenden an der hsg und potenzielle Einflussfaktoren, wie den Migrationshintergrund. Anna Lietz fokussierte dabei auf das Impfverhalten, Sibylle Reick verglich die Gesundheitskompetenz Studierender der hsg mit anderen Bevölkerungsgruppen und Ommolbanin Mirzaie untersuchte die Bedeutung des Migrationshintergrunds auf die Gesundheitskompetenz und den selbsteingeschätzten Gesundheitszustand.

Ob Balancetraining eine geeignete Maßnahme ist, um instabile Sprunggelenke zu behandeln, untersuchte Lätitia Winkler in einem systematischen Review.

Der Abstractband zur Tagung, der auch die Beiträge der mitreisenden Studierenden enthält, kann hier heruntergeladen werden.

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