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Herzinfarktverbund Bochum führt Präventionsausweis ein

Regelmäßige Check-Ups sollen Herzinfarktrisiko senken

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH am 11. Dezember 2017

Prof. Dr. Andreas Mügge und Dr. Polykarpos Christos Patsalis, wissenschaftliche Leiter beim Symposium des Herzinfarktverbundes Bochum – Bildnachweis: Michael Voß / Bergmannsheil

Mit einer neuen Initiative will der Herzinfarktverbund Bochum die Vorbeugung von Herzinfarkten verbessern: Dazu geben die teilnehmenden Arztpraxen und Kliniken ab sofort einen Präventionsausweis an Patienten aus, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes ein besonderes Risiko haben, einen Herzinfarkt zu erleiden. In dem Ausweis werden regelmäßige Kontrolltermine und wichtige Untersuchungswerte erfasst, die mögliche Hinweise auf ein erhöhtes Infarktrisiko geben können. Erstmalig vorgestellt wurde der Präventionsausweis anlässlich des diesjährigen Symposiums des Herzinfarktverbundes Bochum am 30. November 2017 in der Gesellschaft Harmonie unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Andreas Mügge und Dr. Polykarpos Christos Patsalis. Die Aktion wird derzeit von mehreren kardiologischen Praxen und Kliniken in Bochum und Umgebung unterstützt und ist offen für alle weiteren Teilnehmer.

Angebot richtet sich an Patienten mit koronarer Herzkrankheit

„Regelmäßige Untersuchungen von Patienten mit gesundheitlicher Vorbelastung sind entscheidende Maßnahmen, damit es gar nicht erst zum Herzinfarkt kommt“, sagt Prof. Dr. Andreas Mügge, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil und am Universitätsklinikum St. Josef-Hospital. „Der neue Präventionsausweis unterstützt bei der Planung der Check-up-Termine und dokumentiert anhand wichtiger Messwerte die gesundheitliche Situation des Patienten.“ Der Ausweis ist insbesondere für Patienten mit koronarer Herzkrankheit gedacht, die zu einem Herzinfarkt führen kann. Auslöser der koronaren Herzkrankheit ist meist eine Verkalkung (Arteriosklerose) der Herzkranzgefäße, die den Blutfluss behindert und im schlimmsten Fall eine vollständige Verstopfung eines Herzkranzgefäßes und somit einen Herzinfarkt hervorrufen kann.

Mit dem Präventionsausweis, der nicht größer als eine Scheckkarte ist, können regelmäßige Check-up-Termine geplant werden. Dabei werden jeweils der Body-Mass-Index, der Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c-Wert), der Blutdruck und der LDL-Cholesterin-Wert eingetragen. Zum Vergleich sind für alle Parameter entsprechende Zielwerte angegeben. Aus dem Vergleich zwischen Messwert und Zielwert können somit wichtige Rückschlüsse auf das Herzinfarktrisiko des Patienten gezogen werden. Je nach Risikosituation kann der Patient mit seinem Arzt dann geeignete Therapiemaßnahmen besprechen, um zum Beispiel einen problematischen Cholesterinwert, Blutdruck oder Blutzuckerwert zielgenau zu behandeln bzw. einzustellen. Die Ausweise werden allen Mitgliedern des Herzinfarktverbundes Bochum zur Verteilung an die Patienten über die Kardiologische Klinik des Bergmannsheil zur Verfügung gestellt. „Wir freuen uns, dass wir im Herzinfarktverbund Bochum gemeinsam mit vielen kardiologischen Praxen und Kliniken dieses sinnvolle Instrument implementieren“, sagt Prof. Mügge.

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