Gespräche mit Landesregierung über Ausbau der Studienplätze für Humanmedizin
Flächendeckende Versorgung durch Haus- und Allgemeinärzte soll verbessert werden
Die Universität Witten/Herdecke verhandelt derzeit mit dem NRW-Gesundheitsministerium über eine mögliche Verdopplung der Studienplätze im Bereich der Humanmedizin. Demnach würden in Witten zukünftig 168 Studierende pro Jahr aufgenommen – bisher sind es 84. „Es freut uns sehr, dass wir ausgesprochen positive und konstruktive Gespräche mit Minister Karl-Josef Laumann und dem Gesundheitsministerium führen“, so UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff. „Allerdings müssen noch Gesellschafter und Aufsichtsrat der Universität über diese Pläne im Detail informiert werden und dieser Expansion zustimmen. Auch wir sehen den großen und künftig noch steigenden Bedarf an niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und stehen diesen Planungen offen gegenüber. Gerne würden wir hierbei unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und auch unseren Beitrag dafür leisten.“
Die Uni Witten/Herdecke hat bereits in der Vergangenheit viel für den Ausbau und Erhalt der flächendeckenden Versorgung durch Allgemeinmediziner getan. Bisher haben sich gut 20 Prozent der Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin für eine Karriere als niedergelassene Ärztin oder Arzt entschieden. Das sind deutlich mehr als an den meisten anderen medizinischen Fakultäten in Deutschland. Außerdem wird die Universität ab dem Wintersemester 2018/19 einen neuen Modell-Studiengang anbieten, in dem schon frühzeitig im Studium ein Schwerpunkt auf Allgemeinmedizin gelegt werden kann.
„Eine Verdopplung der Studienplätze stellt uns vor erhebliche Herausforderungen“, so Butzlaff weiter. „Wir müssten neue Räumlichkeiten schaffen, deutlich mehr Personal – zum Beispiel im Studiendekanat – zur Verfügung stellen und auch die Kapazitäten in der Lehre erhöhen.“ Das sind Investitionen, die von der Uni Witten/Herdecke nicht alleine gestemmt werden können, und die UW/H braucht für einen solchen Ausbau auch eine langfristige Planungssicherheit. „Es gibt also noch viel zu tun“, fasst Butzlaff den derzeitigen Stand zusammen.