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Innovationsfondsprojekt TeLIPro startet

Telemedizinisches Coaching unterstützt Diabetiker bei Lebensstilveränderung

AOK in NRW am 15. Februar 2018

Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, indi-viduell zu begleiten, eine gesunde Lebensweise zu fördern und sie zu Ex-perten für die eigene Gesundheit zu machen: Das ist Ziel des Innovations-fondsprojekts TeLIPro (Telemedizinisches Lebensstil-Interventions-Programm für Typ-2-Diabetiker). Ein patientenzentriertes telefonisches Gesundheitscoaching bildet das Kernstück des Programms, das die AOK Rheinland/Hamburg als Konsortialführerin gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) und der Kas-senärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) umsetzt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) und das Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav). TeLIPro wird mit rund 1,9 Millionen Euro aus Mitteln des Innovationsfonds gefördert.

Etwa sieben Millionen Erwachsene leiden in Deutschland an Diabetes mel-litus, davon 95 Prozent an Typ-2-Diabetes. Weniger Stress, eine ausge-wogene Ernährung, mehr Bewegung – die Faktoren, mit denen Patienten ihre Gesundheit positiv beeinflussen können, sind vielfältig. „Genau hier setzt TeLIPro an“, erläutert Prof. Dr. Stephan Martin, Direktor des West-deutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ) in Düsseldorf und beratender Diabetologe im Projekt. „Das Potenzial einer Lebensstilverän-derung nutzen wir in der Therapie noch viel zu wenig. Diabetes ist keine Einbahnstraße: Im besten Fall können Patienten durch eine Gewichtsab-nahme und die Veränderung ihrer Ernährungs- und Bewegungsgewohnhei-ten auf Antidiabetika, wie etwa Insulin, verzichten bzw. die tägliche Medi-kamentendosis kann deutlich reduziert werden.“

Zusätzlich zur üblichen Versorgung durch den behandelnden Arzt erhalten die Teilnehmer bei TeLIPro ein individuelles telefonisches Gesund-heitscoaching. Die speziell im Bereich Diabetes und Motivation ausgebilde-ten Berater legen gemeinsam mit den Patienten individuelle Ziele fest und begleiten sie über die Programmlaufzeit von insgesamt zwölf Monaten. In den Gesprächen unterstützen die Coaches die Diabetes-Patienten dabei, ihr Ess- und Bewegungsverhalten dauerhaft zu verändern. Es geht aber auch um die Förderung der Gesundheitskompetenz. „Unser Projekt unter-stützt und ermutigt Patientinnen und Patienten, den Krankheitsverlauf selbst positiv zu beeinflussen. Ein zusätzlicher Motivationsfaktor sind dabei die telemedizinischen Messgeräte“, erklärt Günter Wältermann, Vorsitzen-der des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg. Alle Teilnehmende er-halten ein Blutzuckermessgerät, eine Waage und einen Schrittzähler, um krankheits- und lebensstilrelevante Werte im Blick zu behalten sowie einen Zugang zum DITG-Online-Portal. Hier können sie ihre Werte verfolgen und sich mit anderen Betroffenen austauschen.

TeLIPro bietet eine auf die Bedürfnisse und die Lebenssituation des Teil-nehmers abgestimmte, persönliche Begleitung: Aspekte wie Alter, Berufs-tätigkeit, familiäre Situation sowie Wünsche und Vorlieben können berück-sichtigt werden. „Wir wollen auch die Patientinnen und Patienten zum Mit-machen ermutigen, die sonst nur schwer erreicht werden können“, führt Wältermann weiter aus. „Unser Ziel ist es, die erfolgreichen Disease-Management-Programme zur Begleitung chronisch erkrankter Menschen, patientenorientiert und zielgruppenspezifisch weiterzuentwickeln. Innovati-onsprojekte wie TeLIPro sind eine Blaupause dafür.“

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