Deutschlandweit einzigartiger „Shunt-Ausweis“
Dokumentationsheft von Dortmunder Mediziner-Team entwickelt
Alles Wichtige auf einen Blick: Der neue „Shunt-Ausweis“ enthält nicht nur Informationen zur Dialyse, sondern auch Skizzen, wo die Kanüle zur Blutreinigung platziert werden soll. Der Vorteil für den Patienten: Auch in einem anderen Dialysezentrum kann er schnell und unkompliziert behandelt werden – mit weniger Komplikationen und „Gepiekse“.
Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz (Nierenversagen) können inzwischen ein weitgehend normales Leben führen. Dazu gehört auch, nicht an eine bestimmte Dialyse-Station gebunden zu sein, sondern im Urlaub auch mal andere Zentren aufzusuchen. Damit dort alles so reibungslos läuft wie daheim, haben Mediziner vom Klinikum Dortmund jetzt den „Shunt-Ausweis“ entwickelt – ein bisher einzigartiges Dokumentationsbuch in Deutschland.
Die Idee dazu stammt von Dr. Markus Winkler, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin/Angiologie. Gemeinsam mit Dr. Fedai Özcan, Direktor der Klinik für Nephrologie, Dialyse und Notfallmedizin und dessen Team wurde aus dem Einfall, Dialyse-Informationen besser zu bündeln, eine handliche Broschüre, die Patienten einfach mitnehmen können. Darin finden sich Informationen zu dem so genannten „Shunt“: Das ist ein operativ gelegter, erweiterter Gefäßzugang, über den das Blut per Kanüle in die Dialysemaschine geleitet wird.
Dr. Winkler erklärt: „Neben Platz für die chronologisch sortierten Daten, also wann welcher Shunt gelegt wurde, enthält der Ausweis freie Seiten für Skizzen. Dort kann der Gefäßchirurg einzeichnen, wo sich der Shunt genau befindet.“ Geht der Patient also z.B. im Urlaub zu einer anderen Dialysepraxis, hat der behandelnde Mediziner mit dieser Skizze einen „Wegweiser“ parat, wo genau am Arm er die Kanüle ansetzen muss. Der Ausweis bietet Platz für mehrere Zeichnungen. „Denn ein Shunt wird nicht für die Ewigkeit angelegt, sondern ist ein Verschleißteil“, so Dr. Winkler.
Der Ausweis könnte auch dazu beitragen, dass der Shunt nicht unnötig strapaziert wird. „Wenn der Dialysearzt genau weiß, wo er die Nadel ansetzen muss, lassen sich Fehlstiche und Hämatome vermeiden“, berichtet Dr. Özcan. Der neue Ausweis führt dazu, dass Patienten besser, schneller und komplikationsfreier versorgt werden können. Dr. Özcan: „Wir setzen auf Qualität – sowohl bei der Behandlung als auch bei der Dokumentation“.