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Fortbildung zu Bauchspeicheldrüsenkrebs

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 28. Juni 2018

Beim diesjährigen LAP-Summer stand die Bauchspeicheldrüse im Fokus. Darüber informierten (v.l.): Dr. Werner Hoffmann, Chefarzt, Klinik für Gastroenterologie, St. Anna Hospital Herne, Dr. Vera Heuer, Fachärztin, MVZ Wanne – Ärzte Am Ruschenhof, Prof. Dr. Irenäus Adamietz, Direktor, Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie, Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, St. Anna Hospital Herne, Dr. Viktor Rempel, Leitender Oberarzt, Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie, Asklepios Klinik Barmbek und Dr. Martin Jazra, Leitender Oberarzt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, St. Anna Hospital Herne.

Am vergangenen Mittwoch luden die Experten der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie zur Fortbildungsveranstaltung „LAP-Summer 2018“ in das St. Anna Hospital Herne ein. Thematisiert wurden minimal-invasive Techniken und Erfahrungen zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom).
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist relativ selten, dennoch sind ca. 3 % aller Krebserkrankungen in Deutschland auf das Pankreaskarzinom zurückzuführen. In seinem Verlauf ist das Pankreaskarzinom sehr problematisch: Die Erkrankung verläuft oft lange ohne Symptome, so dass es in den meisten Fällen zu spät entdeckt wird. Eine Operation ist nur dann möglich, wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird. Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Pankreaskarzinomzentrums berichtete über minimal-invasive Operationstechniken in der Pankreaschirurgie. Dass diese Form des Operierens sehr anspruchsvoll ist, verdeutlichte der Chefarzt in seinem Vortrag. „Bei der chirurgischen Therapie des Pankreaskarzinom wird je nach Befund und Lage des Tumors entweder der gesamte oder der größte Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt“, erklärt der Chefarzt.

Sitzt der Tumor im Schwanz der Bauchspeicheldrüse, erfolgt die sogenannte Pankreaslinksresektion. Hierbei entfernt der Chirurg – minimal-invasiv – den linksseitigen, tumortragenden Teil der Bauchspeicheldrüse. Über den Stellenwert der minimal-invasiven Chirurgie bei der Pankreaslinksresektion sprach Martin Jazra, Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im St. Anna Hospital Herne. „Die Vorteile eines minimal-invasiven Eingriffs sind vielfältig. Im Unterschied zu offenen Operationen sind nur kleine Schnitte notwendig, um an die Stelle zu gelangen, die behandelt werden muss. Das führt dazu, dass weniger Gewebe verletzt wird und die Patienten dadurch weniger Schmerzen empfinden. Auch die Genesung erfolgt schneller“, erläutert Dr. Jazra in seinem Vortrag.

Zudem thematisierten die Experten verschiedene Aspekte, die bei der Behandlung des Pankreaskarzinoms eine bedeutende Rolle spielen. Patienten, die sich im fortgeschrittenen Krankheitsstadium befinden, werden in der Regel mit einer Chemotherapie oder einer Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Eine Heilung ist in diesen fortgeschrittenen Stadien jedoch nicht mehr möglich. Das Ziel besteht darin, die Krankheit aufzuhalten und die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Bei einem Teil der Patienten kann mithilfe der Chemotherapie sogar eine deutliche Verkleinerung des Tumors erreicht werden. Außerdem lassen sich tumorbedingte Beschwerden lindern und ein Gewichtsverlust aufhalten. Auch nach einer erfolgreichen Operation wird eine Chemotherapie empfohlen, da ohne eine anschließende ergänzende Therapie ein hohes Rückfallrisiko besteht. Im Einzelnen hängt die Wahl der Therapie von der Art des Tumors, vom Stadium der Erkrankung und von der Tumorausbreitung ab.

Im Anschluss an die Vorträge nutzten die interessierten Teilnehmer die Gelegenheit, sich bei einem Imbiss mit den Experten auszutauschen.

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