Schnelle Reaktionsmöglichkeiten in der Wirbelsäulenchirurgie
Optimale Versorgung durch Interdisziplinarität
Um die Rundum-Versorgung von Patienten nach der OP zu gewährleisten, setzt das Klinikum Dortmund weiterhin verstärkt auf interdisziplinäre Herangehensweisen. Auch Stationen werden zunehmend fachübergreifend besetzt, so z.B. die wirbelsäulenchirurgische Station A24. Dort kümmert sich seit Januar Tanja Lavrinenko als Fachärztin für Innere Medizin um die OP-Nachsorge der Patienten.
Besonders bei vielfachen Begleiterkrankungen besteht in der Chirurgie internisti-scher Bedarf. Je nach Zustand des Patienten ist das Verlegen auf eine andere Station allerdings oft nicht möglich. Statt auf Kollegen aus anderen Bereichen warten zu müssen, ist mit Tanja Lavrinenko bereits eine Fachärztin für Innere Medizin am Ort des Geschehens. Auf diese Weise leiden Patienten nicht unter langen Arbeitswegen und profitieren stattdessen von einer vielfach schnelleren Reaktionsmöglichkeit auf ihre Beschwerden.
Zu ihren Aufgaben zudem gehören viele Dinge, die Chirurgen aus Zeitmangel nicht leisten könnten: Der intensivere Kontakt zu Patienten, Angehörigen und Sozialdienst, aber auch prophylaktische Dinge wie die Medikamentenanpassung und Vorschläge zur Weiterbehandlung in Absprache mit den Hausärzten. „Es ist schlecht, wenn es post-operativ schlecht läuft“, sagt Lavrinenko. „Wenn man in alle Richtungen denkt, findet man natürlich mehr – und man findet deutlich schneller.“ Aufgrund der hohen Anzahl multimorbider (von mehreren Krankheiten gleichzeitig betroffener) Patienten besteht ein hoher Pflegebedarf, ähnlich dem auf Intensivstationen.
Auch Hochrisikopatienten wie beispielsweise Betroffene von Wundheilungsstörungen werden auf Station A24 post-operativ versorgt. Bei diesen Fällen besteht ein höheres Risiko für Komplikationen, die der Klinikdirektor der Wirbelsäulenchirurgie, PD Dr. Kevin Tschöke, ausschließen will: „Niemand wird bei uns entlas-sen, bevor sich die OP-Wunde vollständig geschlossen hat“, so PD Dr. Tschöke. „Die Patienten sollen mit einem guten Gefühl nach Hause entlassen werden – und keine bösen Überraschungen im Nachgang erleben.“
Tanja Lavrinenko ist seit Januar 2018 in der Wirbelsäulenchirurgie des Klinikums Dortmund tätig. Seitdem fühlt sich die Vierzigjährige mit serbischen Wurzeln ab-solut wohl: „Jeder ist hier immer ansprechbar, auch der Chef“, so Lavrinenko. „Das Team ist toll, deshalb macht es einfach Spaß, zur Arbeit zu kommen.“