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Erneute Zertifizierung zum Überregionalen Traumazentrum

Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH am 13. September 2018

Das Bergmannsheil Buer wurde von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie erneut als Überregionales Traumazentrum zertifiziert und gehört damit zu den sechs leistungsstarken Kliniken im Ruhrgebiet mit der höchsten Versorgungsstufe bei der Behandlung von Schwerverletzten. „Traumazentren mit ihrem strukturierten Notfallsystem und ihrer spezialisierten Versorgung bieten die beste Überlebenschance für schwerverletzte Menschen. In diesen lebensbedrohlichen Situationen stellen wir rund um die Uhr die medizinische Versorgung sicher. Die Rettungsdienste nutzen unsere besonderen Möglichkeiten, denn es geht um die schnelle Einweisung des Patienten in die richtige Klinik“, sagt Privatdozent Dr. Friedrich Kutscha-Lissberg, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie.

Das Trauma-Team vereint Mediziner der Unfallchirurgie, Neurochirurgie und Anästhesie, nach Bedarf aus der Urologie, Allgemein- und Plastischen Chirurgie und Pneumologie. Die Spezialisierung des Bergmannsheil Buer auf Verbrennungschirurgie, Kinderintensivmedizin sowie auf die Versorgung von Patienten mit einer Kohlenmonoxidvergiftung oder Gasbrandinfektion im neuen Druckkammerzentrum, zeichnen den Standort – so die Gutachter – besonders aus.

Das Polytrauma ist lebensbedrohlich

In 2017 wurden im Bergmannsheil Buer 140 schwerverletzte Patienten behandelt. Meist waren Arbeits- und Verkehrsunfälle die Ursachen. Lungenquetschungen, Verletzungen der inneren Organe, offene Knochenbrüche, Wirbelsäulenfrakturen, Einblutungen und Quetschungen des Rückenmarks, Schädelbrüche und Hirnblutungen. Mehrere Verletzungen in verschiedenen Körperregionen charakterisieren das Polytrauma. Dabei ist mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich.

Massive Investitionen in die Lebensrettung

„Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in die Lebensrettung und die Infrastruktur der Notfallmedizin investiert“, sagt Geschäftsführer Werner Neugebauer und verweist auf die Modernisierung von Notfallambulanz, Schockraum, Radiologie mit Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Die Funktionsbereiche arbeiten Tür an Tür – alle für die Versorgung von Schwerverletzten notwendigen Funktionsbereiche sind in einem gemeinsamen Klinikbereich untergebracht. Der Hubschrauberlandeplatz für die Luftrettung auf dem Klinikdach ist seit April 2015 in Betrieb. „Für die Zertifizierung unserer Klinik zum Überregionalen Traumazentrum war ebenso entscheidend, dass die personellen Ressourcen vergrößert wurden“, so Neugebauer.

Schockraum

Bis zu 15 Trauma-Spezialisten sind im Schockraum an der Versorgung und Rettung eines Patienten beteiligt. Die Kleinteams arbeiten parallel, Diagnostik und Therapie erfolgen zeitgleich. Da gilt es Blutungen zu stillen sowie die Atmung und den Kreislauf zu stabilisieren. „Rund drei Minuten nach der Einlieferung des Patienten durch den Notarzt sind im Schockraum die Lungen und das Becken geröntgt. Nach weiteren 27 Minuten muss der der Patient so stabilisiert sein, dass eine Computertomographie möglich ist. Danach geht es weiter in den Operationssaal oder auf die Intensivstation. Im Schockraum werden Routinen und Standards professionell auf die Situation angepasst“, erklärt Chefarzt Dr. Kutscha-Lissberg.

Das schwerverletzte Kind

Die Einbindung der Kinder- und Jugendklinik und ihrer Kinderintensivmedizin in das Traumazentrum des Bergmannsheil Buer ist ein besonderer Pluspunkt: „Das schwerverletzte Kind stellt immer eine besondere Situation dar, die schon deshalb so außergewöhnlich ist, weil sie viel seltener vorkommt. Verletzungsmuster, Diagnostik und Therapie sind bei Kindern anders als beim Erwachsenen. Kinder sind auch als Notfallpatienten keine kleinen Erwachsenen. Die apparative Ausstattung des Schockraums ist auf die Anforderungen der kleinen Patienten angepasst, was insbesondere die Größe der Materialien wie Blutdruckmanschetten, Katheter, Infusionsnadeln, Beatmungsschläuche betrifft“, erklärt Dr. Frank Niemann, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Kinderintensivmedizin, und ergänzt: „Nahezu alle Kinder, die über den interdisziplinären Schockraum aufgenommen werden, überwachen wir auf der Kinderintensivstation der Kinderklinik. Besonders im Kindesalter kommt der klinischen und apparativen Überwachung nach der Schockraumversorgung eine besonders große Bedeutung zu.. Die meisten Kinder verletzen sich als Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr oder sie fallen aus größerer Höhe.

Netzwerke retten Leben

In NRW mit seinen 17,84 Millionen Einwohnern gibt es acht Traumanetzwerke mit insgesamt 13 überregionalen Traumazentren, davon sechs in den Ruhrgebietsstädten Duisburg, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Bochum (mit zwei Kliniken). Das Traumanetzwerk Ruhrgebiet ist das Größte und wurde 2011 gegründet. Das Bergmannsheil Buer gehört zu den Gründungsmitgliedern.

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