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Mit Spieluhren gegen die Schmerzen

Musik für Babys, die einen Entzug durchmachen müssen

Klinikum Dortmund gGmbH am 12. September 2018

Die kleine Lara* zittert, auf der winzigen Stirn stehen Schweißperlen. Unruhig greifen die Händchen ins Leere. Da zieht ihre Mutter Jessica* an der Teddybären-Spieluhr. Die Melodie von La-le-lu ertönt, und für einen Moment scheint sich das Baby zu entspannen.

Laras Mutter war mehrere Jahre heroinabhängig, in der Schwangerschaft wurde sie mit Methadon behandelt. Ihre gerade mal eine Woche alte Tochter macht einen Entzug durch und zeigt die typischen Symptome dafür – wie groß ihre Schmerzen sind, weiß man nicht genau.

Im Klinikum Dortmund kommen jährlich im Schnitt 30 Babys zur Welt, deren Mütter drogenabhängig sind bzw. während der Ersatztherapie mit Methadon behandelt werden. Ein Entzug schon während der Schwangerschaft wäre mit unabwägbaren Risiken für Mutter und Kind verbunden. Bis das Baby zur Welt kommt, werden Schwangere im Rahmen des Präventivkonzepts „Start mit Stolpern“ betreut, um sie auf das Leben mit Kind vorzubereiten und den Kindern den schwierigeren Einstieg ins Leben zu erleichtern. Unterstützung gibt es von der Stiftung Kinderglück, die jetzt wieder 25 Spieluhren an Sandra Borgers übergab. Die Dipl.-Sozialarbeiterin und Systematische Familientherapeutin freut sich über das Engagement: „Schon im Bauch der Mutter können Babys Töne wahrnehmen. Später erkennen sie die Melodie vielleicht sogar wieder.“ Studien dazu stehen zwar noch aus, Beobachtungen zeigen jedoch, dass viele der Babys sich durch „ihre“ Spieluhr besser beruhigen lassen.

Seit über 10 Jahren unterstützt die Stiftung Kinderglück das Angebot „Start mit Stolpern“. Neben den Spieluhren brachten Gründer und Vorsitzender Bernd Krispin und Eventplaner Sebastian Bals zwei Säcke voller Kinderglück-Kissen mit, die alle Patienten der Kinderklinik als „Trostpflaster“ mit nach Hause nehmen dürfen.

*Namen von der Redaktion geändert

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