Wir können Gesundheit

Starke Basis für Erweiterung des Geschäftsmodells

Deutsche Apotheker- und Ärztebank am 8. April 2019

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) erzielte im Geschäftsjahr 2018 einen stabilen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 62,9 Mio. Euro (2017: 61,9 Mio. Euro). Auf dieser Basis wird der Vorstand der Vertreterversammlung im Juni erneut eine attraktive Dividende von vier Prozent vorschlagen. Dank eines ordentlichen operativen Ergebnisses war die Bank in der Lage, auch 2018 wieder Zuführungen zu Rücklagen und Reserven zur Eigenkapitalstärkung mit Blick auf das Geschäftswachstum vorzunehmen. Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern bei 113,4 Mio. Euro und entsprach damit den Erwartungen (2017: 132,8 Mio. Euro).

Die apoBank setzte 2018 ihren Wachstumskurs im Gesundheitsmarkt fort. Die Zahl der Kunden stieg auf 458.770 (2017: 436.260), davon sind 113.455 auch Mitglied und damit Eigentümer der Bank (2017: 111.494). Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands: „2018 haben wir unsere Marktposition bei der Begleitung von Praxis- und Apothekengründungen im Heilberufssektor und im Firmenkundensegment weiter ausgebaut. Darüber hinaus haben wir das Anlagegeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern in einem schwierigen Umfeld vorangetrieben.“

Die Dynamik im Kreditgeschäft war auch im Berichtsjahr ungebrochen. Das Darlehensneugeschäft übertraf mit 7,1 Mrd. Euro das bereits hohe Niveau des Vorjahres (2017: 6,8 Mrd. Euro); Motor dieser Entwicklung waren die Existenzgründungs- und Immobilienfinanzierungen sowie Kredite für Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die neue Marke apoPrivat, die alle Angebote der Vermögensberatung bündelt, haben die Heilberufler gut angenommen. So gewann die Bank neue Kunden sowie neue Mandate in der Vermögensverwaltung, insbesondere beim neuen Produkt apoVV SMART.

Die Kapitalposition der apoBank war auch im Berichtsjahr unverändert komfortabel. Die harte Kernkapitalquote ging im Einklang mit dem Geschäftswachstum sowie aufgrund einer methodischen Anpassung beim internen Ratingverfahren auf 16,7 % zurück (2017: 19,5 %). Die Gesamtkapitalquote betrug 18,3 % (2017: 21,8 %).

Dr. Thomas Siekmann, Finanzvorstand der apoBank: „Die Ergebnisse im Geschäftsjahr 2018 belegen, dass es möglich ist, Wachstum mit umsichtiger Risikopolitik zu vereinen und nachhaltig profitabel zu sein. Das hat uns nicht zuletzt auch die EZB im letztjährigen Stresstest bestätigt, den wir mit einem guten Ergebnis absolviert haben.“

Ausblick 2019

Die apoBank wird 2019 ihre führende Position als Bank im Gesundheitsmarkt festigen. Dabei wird sie ihre drei strategischen Schwerpunkte Erhöhung des Marktanteils bei Existenzgründungsfinanzierungen, Intensivierung Firmenkundengeschäft sowie Ausbau Vermögens- und Anlageberatung für Kunden weiter verfolgen. Das wachsende Kundengeschäft flankiert sie mit Prozessoptimierungen und Investitionen in eine moderne IT. Darüber hinaus entwickelt sie ihr Geschäftsmodell weiter.

Sommer: „Wir haben eine starke Basis, um uns noch mehr als Mitgestalter im Gesundheitsmarkt einzubringen. Um unserem Anspruch ‚Wir ermöglichen Gesundheit‘ näher zu kommen, gehen wir nun einen weiteren Schritt. Hierfür nutzen wir unsere Kompetenz sowie unser Netzwerk im Gesundheitsmarkt. Ein Fokus liegt auf der Entwicklung einer Plattform. Über diese Plattform sollen Leistungen Dritter im Gesundheitsmarkt vermittelt und Akteure nutzenstiftend für alle Seiten miteinander vernetzt werden.“

Zudem hat die Bank gemeinsam mit der Zahnärztlichen Abrechnungsgenossenschaft unter dem Titel Zahnpraxis der Zukunft – kurz ZPdZ – ein Modell für eine innovative Zahnarztpraxis entwickelt, in der junge Zahnärzte die Arbeit in der Selbständigkeit ohne hohen Investitionsaufwand ausprobieren können. Das Konzept sieht vor: schlüsselfertige Räumlichkeiten, innovativ und digital in der Ausstattung und den Prozessabläufen, mit der Option, administrative Dienstleistungen einzukaufen. Die Zahnpraxis der Zukunft geht Mitte 2019 in Düsseldorf an den Start.

Für die Geschäftsentwicklung 2019 erwartet die apoBank insgesamt einen stabilen Jahresüberschuss. Dabei plant sie, ihre Kapitalbasis weiter zu stärken und eine stabile Dividende an die Mitglieder auszuschütten.

Ergebnisse des Geschäftsjahres 2018 im Einzelnen

Dank eines lebhaften Kreditneugeschäfts ist es der apoBank gelungen, die Effekte des niedrigen Zinsniveaus zu kompensieren. So stieg der Zinsüberschuss um 4,3 % auf 632,4 Mio. Euro (2017: 606,2 Mio. Euro).

Der Provisionsüberschuss stieg um 5,5 % auf 164,9 Mio. Euro (2017: 156,3 Mio. Euro). Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Vermögensverwaltung für unsere Kunden zurückzuführen; hier hat die Bank neue Gelder und neue Kunden gewonnen. Trotz der im zweiten Halbjahr 2018 negativen Entwicklung auf den Aktienmärkten ist es der apoBank gelungen, das Depotvolumen bei knapp 8 Mrd. Euro zu halten. Das Geschäft mit institutionellen Kunden hat sie erfolgreich weiterentwickelt.

Mit einem Anstieg um 12,7 % auf 597,6 Mio. Euro legte der Verwaltungsaufwand deutlich zu (2017: 530,1 Mio. Euro). Maßgeblich waren vor allem die Aufwendungen für die anstehende Migration des Kernbanksystems sowie die Projektkosten zur Optimierung der Kreditprozesse.

Insgesamt stieg das operative Ergebnis, d. h. das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, mit 4,4 % leicht auf 233,6 Mio. Euro (2017: 223,7 Mio. Euro).

Die Risikovorsorge für das operative Geschäft belief sich auf -31,9 Mio. Euro (2017: 12,1 Mio. Euro). Damit liegt die Risikovorsorge für das operative Geschäft weiterhin auf einem niedrigen Niveau, da dieser Betrag immer noch deutlich unter den Standardrisikokosten liegt.

Die Risikovorsorge mit Reservecharakter belief sich auf 88,3 Mio. Euro (2017: 103,0 Mio. Euro). Darin enthalten ist auch der Fonds für allgemeine Bankrisiken, der mit 64,2 Mio. Euro dotiert wurde.

Der Steueraufwand betrug 50,4 Mio. Euro (2017: 70,9 Mio. Euro). Der Rückgang steht im Zusammenhang mit einer Steuererstattung.

Der Jahresüberschuss nach Steuern erreichte 62,9 Mio. Euro (2017: 61,9 Mio. Euro). Vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung werden hiervon 16,0 Mio. Euro den Ergebnisrücklagen zugeführt.

Die Bilanzsumme lag mit 45,4 Mrd. Euro und einem Plus von 9,7 % deutlich über dem Vorjahreswert (2017: 41,4 Mrd. Euro). Treiber war das wachsende Kundengeschäft.

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