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Heinrich-Dräger-Preis für Erforschung von Frühwarnsystemen auf Normalstationen

Weniger Einsätze von Medizinischen Einsatzteams sind möglich

Dräger Medical Deutschland GmbH am 16. Mai 2019

Übergabe des Heinrich-Dräger-Preises 2019: (v.l.n.r.) Prof.Dr.Dr.Thomas Hachenberg, Kongresspräsident des DAC 2019, Christian Riep, VertriebsleiterDeutschland im Bereich Medizintechnikbei Dräger, Prof.Dr.med.Axel Heller, Universitätsklinikum Augsburg und Prof.Dr.med.Rolf Rossaint, Präsident der DGAI (©MCN).

Für seine Studie „Detection of Deteriorating Patients on Surgical Wards Outside the ICU by an Automated MEWS-Based Early Warning System With Paging Functionality“ erhielt Prof. Dr. med. Axel Heller, MBA, DEAA, Universitätsklinikum Augsburg, den diesjährigen Heinrich-Dräger-Preis. Prof. Dr. med. Rolf Rossaint, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI), Prof. Dr. Dr. Thomas Hachenberg, Kongresspräsident des Deutschen Anästhesiecongresses 2019 und Christian Riep, Vertriebsleiter Deutschland im Bereich Medizintechnik bei Dräger überreichten den mit 2.500 Euro dotierten Preis. Die Studie wurde in den Annals of Surgery 2018 veröffentlicht.

Weniger Herzstillstände und ungeplante Intensivaufnahmen

Heller et al. legen ihrer Studie die Ergebnisse der European Surgical Outcomes Study (EuSOS) zugrunde. Diese zeigt eine Sterblichkeitsrate von 4 % bei chirurgischen Patienten in Europa. 73 % aller verstorbenen chirurgischen Patienten wurden nie auf eine Intensivstation aufgenommen.1,2 Um verschlechterte Gesundheitszustände frühzeitig zu erkennen und eine angemessene Versorgung einzuleiten, empfehlen aktuelle Leitlinien Krankenhäusern, Frühwarnsysteme einzurichten. Das Forscherteam um Prof. Dr. Heller untersuchte den Effekt eines automatischen multiparametrischen Score-basierten Frühwarnsystems mit DECT-basierter Notruf-Funktion auf chirurgischen Hochrisikostationen. Die Wissenschaftler implementierten dazu das Frühwarnsystem am Universitätsklinikum Dresden zusätzlich zu einem bestehenden Medizinischen Einsatzteam (MET) und werteten die Effekte bei 1.931 Patienten über einen Zeitraum von 12 Monaten aus. Vorangegangen war ein 12-monatiger Vergleichszeitraum (1.896 Patienten). Die Ergebnisse belegen eine verbesserte Früherkennung sich verschlechternder Gesundheitszustände: Die Rate der Herzstillstände sank im Untersuchungszeitraum von 5,3 auf 2,1 pro 1.000 Aufnahmen, ungeplante Intensivaufnahmen gingen ebenfalls zurück. Die chirurgischen Stationsärzte wurden häufiger über kritische Zustände informiert, sodass sie frühzeitig reagieren konnten. Damit nahm auch die Einsatzfrequenz des MET ab.

Heinrich-Dräger-Preis für Intensivmedizin

Die DGAI verlieh den Heinrich-Dräger-Preis für Intensivmedizin dieses Jahr zum 16. Mal für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit der Intensivmedizin. Die Forschungsergebnisse sollen zu neuen therapeutischen Ansätzen führen. Benannt ist der Preis nach dem Firmengründer Johann Heinrich Dräger. Mit ihm begann 1889 die Erfolgsgeschichte des Unternehmens.

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