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Brustkrebs: Neues Präparat nutzt körpereigenes Immunsystem gegen Tumorzellen

Klinikum Dortmund gGmbH am 11. Juli 2019

Eine neue Therapiemöglichkeit bei metastasiertem Brustkrebs wird dieses Jahr in Deutschland eingeführt, um das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Tumorzellen zu nutzen. Wirksam ist es bei lokal fortgeschrittenem oder „triple-negativem“ metastasiertem Brustkrebs, eine besonders aggressive Form, gegen die bislang in dieser Situation nur die Chemotherapie infrage kam. Claudia Biehl und Jenci Palatty, Oberärztinnen des West-fälischen Brustzentrums im Klinikum Dortmund, befürworten den Einsatz der neuen Methode, um die Lebenszeit von Krebspatientinnen zu verlängern.

PDL1-Checkpoint Inhibitor heißt das dazugehörige Medikament, das seit diesem Jahr parallel zur Chemotherapie eingesetzt werden kann. „Durch die Arznei funktioniert ein Teil des Immunsystems wie ein Sondereinsatzkommando“, sagt Palatty. „Der Täter, also die Tumorzelle, wird identifiziert und neue Einsatzkräfte werden ausgebildet, die die Zelle über einen längeren Zeitraum bekämpfen.“ Die Tumorzelle wird auf diese Weise markiert, blockiert und für eine Zeit lang unschädlich gemacht.

Damit das Medikament eingesetzt werden kann, muss der Krebs bereits Meta-stasen, also bösartige Absiedlungen des Tumors an anderen Stellen im Körper, gebildet haben. Außerdem dürfen diese sowie die Metastase noch nicht vorbehandelt worden sein. Die Therapie ist in allen Altersgruppen (ab 18 Jahren) einsetzbar und erhöht die Lebenserwartung laut Studien um bis zu zehn Monate. „Jeder Patient bekommt bei uns eine individuelle Behandlung“, sagt Biehl. „So wie alle Krebstherapien bringt das neue Medikament natürlich auch Nebenwirkungen wie Übelkeit und Müdigkeit mit sich. Deshalb liegt unser Hauptaugenmerk nicht nur darauf, das Leben möglichst maximalst zu verlängern. Wir achten zugleich darauf, dass wir dem Patienten eine optimale Lebensqualität bieten.“

Krebsbehandlungen werden für jeden Patienten im Klinikum Dortmund maßgeschneidert. Dafür sorgen unter anderem wöchentliche interdisziplinäre Tumorkonferenzen, bei denen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen aktuelle Fälle besprechen. Auf diese Weise wird ein Höchstmaß an Sicherheit erreicht und die richtige Therapie für jede Tumorerkrankung eingesetzt.

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