Gesundheitsmetropole Ruhr Themen

Mit künstlerischen Therapien gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen

Das Pop-up Institut zweier Promovendinnen erhält Förderung der VolkswagenStiftung. Eine der Beiden promoviert an der UW/H.

Universität Witten/Herdecke am 14. Mai 2020

Auf psychisch erkrankte Menschen reagieren viele mit Unsicherheit und meiden deshalb den Kontakt. Die dadurch entstehende soziale Isolation der Betroffenen gilt auch als „zweite Krankheit“. Dagegen will das Pop-up Institut angehen, indem es Künste und Künstlerische Therapien nutzt, um die Erfahrungen der Betroffenen zu verdeutlichen. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie Weltwissen – Strukturelle Stärkung Kleiner Fächer (Förderlinie 2: Wissenschaftskommunikation) mit rund 100.000 Euro für eine Dauer von zwei Jahren.

Gegründet wurde das Pop-up Institut von Lily Martin (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft) und Kerstin Schoch (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg und Promovendin der Universität Witten/Herdecke). Es startet vorrausichtlich im Januar 2021 in Berlin. In seinem ersten Projekt beschäftigt sich das Pop-up Institut mit einer der schwersten psychischen Erkrankungen: der Schizophrenie. Im Rahmen einer Reihe von transdisziplinären Workshops mit vielfältigen Kooperationspartner*innen soll innerhalb von zwei Jahren eine interaktive und intermediale Ausstellung konzeptualisiert und in einem Ausstellungsraum in Berlin gezeigt werden. Das Ziel der Ausstellung ist, Schizophrenie (be)greifbar zu machen: Wie hört es sich an; wie riecht es; wie fühlt es sich an Schizophrenie zu haben? Greifbare, sinnliche Erfahrungen können Empathie fördern und im Umkehrschluss Stigma und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen reduzieren.

Das Projektteam

Kerstin Schoch ist Künstlerin, Diplom-Kunsttherapeutin (FH) und Psychologin (B.Sc.). Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunsttherapie und Forschung sowie Gleichstellungbeauftragte an der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg. Seit 2016 promoviert sie an der Universität Witten/Herdecke (cand. phil.) bei Prof. Dr. Thomas Ostermann

kerstin.schoch@hks-ottersberg.de

@kunsthochzwei

www.kunsthochzwei.com

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit Wir können Gesundheit