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Krebsregistrierung – jede Meldung zählt!

Landeskrebsregister NRW startet Informationskampagne zur Krebsregistrierung im ambulanten Bereich

Landeskrebsregister NRW gGmbH am 7. Oktober 2020

Das Landeskrebsregister NRW (LKR NRW) startet in diesen Tagen eine Informationskampagne unter dem Motto „Jede Meldung zählt!“. Dazu Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Ärztlicher Leiter des Landeskrebsregisters NRW, „die Erfassung von Behandlungsdaten, Rezidiven und Progressionen erlauben Aussagen zur Qualität verschiedener Therapieformen und ermöglichen innovative Forschungsvorhaben, unter anderem zur Versorgungs- und Pflegequalität. Ziel ist die vollzählige und vollständige Krebsregistrierung als Grundlage für den Kampf gegen Krebs. Denn nach wie vor stellt eine Krebserkrankung die zweithäufigste Todesursache dar.“

Deshalb werden in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie den Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe die niedergelassenen Ärzte in Nordrhein-Westfalen in den nächsten Wochen über die Krebsregistrierung informiert. Das LKR NRW hat auf Grundlage des Landeskrebsregistergesetzes NRW (LKRG NRW) den hoheitlichen Auftrag, Daten zum Entstehen, Auftreten, Behandlung und Verlauf von Krebserkrankungen zu erfassen. Ziel ist es, eine möglichst umfassende Datengrundlage aufzubauen. Deshalb besteht in Nordrhein-Westfalen eine Meldepflicht für alle Ärzte, die Krebserkrankungen behandeln. Um der Meldepflicht nachzukommen, müssen Meldestellen und Melder vom LKR NRW registriert und zur Teilnahme am Meldeverfahren autorisiert werden. Dafür hat das LKR NRW auf seiner Website einen direkten Link eingerichtet, der durch den Registrierungsprozess für eine Meldestelle führt.

Dr. Andres Schützendübel, Geschäftsführer des LKR NRW erklärt: „Mit der Informationskampagne und der ergänzenden Broschüre „Praxiswissen Krebsregister“ möchten wir die niedergelassenen Ärzte über den weitreichenden Nutzen informieren, den die Krebsregistrierung hat. Dazu zählen die Durchführung von Qualitätskonferenzen sowie die einrichtungsbezogenen Rückmeldungen bezüglich der Daten- und Versorgungsqualität. Damit liefert das LKR NRW wichtige Kennzahlen für das interne Qualitätsmanagement in den Praxen und Einrichtungen.“

Die Kampagne ist der letzte Schritt zur flächendeckenden, obligat elektronischen Krebsregistrierung in NRW. Mit dem Abschluss des Aufbaus der Unternehmensorganisation und IT-Infrastrukturen werden bis Ende 2020 nahezu alle vom GKV-Spitzenverband geforderten Förderkriterien für eine Weiterförderung erfüllt sein. Damit ist der Aufbau des größten integrierten epidemiologischen und klinischen Krebsregisters in Deutschland, mit einer Bezugsgröße von 18 Millionen Einwohnern in NRW nahezu abgeschlossen. Derzeit werden jährlich 1,8 Millionen Diagnose-, Verlaufs- Therapie, Sterbefallmeldungen und Pathologiebefunde qualitätsgesichert verarbeitet.

„Die Daten des LKR stellen nicht nur deutschlandweit einen einmaligen Datenschatz dar, der es erlaubt, epidemiologische und klinisch-epidemiologische Fragestellungen auch für seltene Krebserkrankungen mit großen Fallzahlen zu beantworten“, erläutert Prof. Stang. „Darüber hinaus erlaubt die Verfügbarkeit von Pathologiebefunden eine sehr viel bessere Subtypisierung der Krebserkrankungen als es in Krebsregistern ohne Pathologiebefunde möglich ist. Aus diesem Grunde laufen aktuell Projekte zu Subtypen von Hautlymphomen, Mundbodenkarzinomen, Urothelkarzinomen und Dickdarmkrebs.“

Das LKR NRW erwartet eine große Resonanz auf die Kampagne. Die Teams im IT-Support stehen für technische Fragen zur Registrierung bereit. Darüber hinaus gibt es kurze Tutorials auf der Website, die den Registrierungsprozess beschreiben. Für Fragen zur inhaltlichen Dokumentation der onkologischen Daten steht die klinische Auswertungsstelle mit ihren Teams zur Verfügung. Gleichzeitig gibt es ein kostenfreies Angebot von Melderschulungen, die regelmäßig online stattfinden, alle Infos unter www.landeskrebsregister.nrw.

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