Wir können Gesundheit

Mit der ResQBox gegen Lebensmittelverschwendung

Pilotprojekt gestartet

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 20. Oktober 2020

18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich deutschlandweit im Müll, obwohl das meiste davon noch genießbar ist. Ein immer größer werdendes gesellschaftliches Problem, das sowohl Verbraucher als auch produzierende Betriebe betrifft. Insbesondere in Krankenhäusern tragen strenge Hygiene-Vorgaben dazu bei, dass Teile des produzierten Cafeteria-Essens für Gäste und Mitarbeiter am Ende des Tages entsorgt werden müssen. Im St. Anna Hospital Herne startet die St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken-Rhein Ruhr mit der „ResQBox“ nun ein Pilotprojekt, um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen.

Das Team des Verpflegungsmanagements der St. Elisabeth Gruppe engagiert sich mit der ResQBox gegen Lebensmittelverschwendung: (v. l. n. r.) Thomas Kalus, Produktionsleiter St. Elisabeth Stift, Ramin Homayouni, Gesamtleiter Verpflegungsmanagement, und Björn Gierse, Leiter Cafeterien im St. Anna Hospital Herne, Rheumazentrum Ruhrgebiet und St. Marien Hospital Eickel.

Bereits seit 2018 kooperiert das Küchenteam der St. Elisabeth Gruppe mit der Initiative „United Against Waste“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Verschwendung von Lebensmitteln in verarbeitenden Betrieben zu reduzieren. Das erste Projekt vor zwei Jahren umfasste eine Müllmessung. Diese verringerte das Müllaufkommen durch die Verbesserung von Abläufen in der Speisenversorgung der Patienten um 30 Prozent – und sorgte damit auch für eine deutliche Kosten-Einsparung.

Mit der „ResQBox“ geht im Oktober das zweite Projekt an den Start. „In unseren Cafeterien stehen wir vor der besonderen Herausforderung, dass wir mittags eine attraktive Auswahl an Gerichten anbieten möchten, die auch nicht sofort vergriffen sein sollte. Auf der anderen Seite möchten wir unbedingt vermeiden, nach Ende des Mittagsgeschäfts das Essen entsorgen zu müssen“, berichtet Ramin Homayouni, Gesamtleiter des Verpflegungsmanagements der St. Elisabeth Gruppe. Björn Gierse, Leiter der Cafeterien im St. Anna Hospital Herne, Rheumazentrum Ruhrgebiet und St. Marien Hospital Eickel, ergänzt: „Niemand will Steaks oder hochwertiges Gemüse in den Abfall werfen, die Richtlinien geben uns dies durch sehr enge Zeitfenster für die Essensaufbewahrung jedoch vor.“

Hier kommt ab sofort die „Rescue Quality Box“, kurz ResQBox, zum Einsatz: Die rote Dose gibt es gegen fünf Euro Pfand in der Cafeteria. Björn Gierse, der das Konzept für die Box entwickelt hat, erklärt: „Ab 14.00 Uhr können Mitarbeiter und Gäste sich die Box mit den übrig gebliebenen Gerichten zu einem reduzierten Preis füllen lassen und dann z. B. mit nach Hause nehmen. Am nächsten Tag können sie die Box gegen eine neue eintauschen und sich wieder etwas mitnehmen. Wenn jemand die Box nicht mehr nutzen möchte, erhält er sein Pfand zurück.“

Das Projekt läuft zunächst im St. Anna Hospital Herne. Ab dem nächsten Jahr werden die Boxen auch in den Cafeterien der anderen Einrichtungen der St. Elisabeth Gruppe erhältlich sein.

St. Elisabeth Gruppe ist auch Pilotunternehmen für „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ des BMEL

Die St. Elisabeth Gruppe beteiligt sich auf mehreren Ebenen an der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Neben der Zusammenarbeit mit „United Against Waste“ ist die St. Elisabeth Gruppe seit 2019 als Pilotunternehmen für den Krankenhaus-Sektor Teilnehmer der Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ziel der Strategie ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelabfälle zu verringern. Die Teilnehmer der „Nationalen Strategie“ erarbeiten freiwillige Maßnahmen, anhand derer z. B. Restaurants, Betriebsrestaurants und Krankenhäuser die Menge der weggeworfenen Lebensmittel reduzieren können. Auch Erzeuger und verarbeitende Betriebe sollen Maßnahmen entwickeln. Die Ergebnisse will das Ministerium im nächsten Jahr vorstellen.

Gesundheitsmetropole Ruhr

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit
MedEcon Ruhr