Auszeichnung für Bluthochdruck-Forschung
Um Bluthochdruck zu diagnostizieren, wird beim Arzt standardmäßig der periphere Blutdruck mittels einer Manschette am Oberarm gemessen. Als deutlich aussagekräftiger gilt aber mittlerweile der sogenannte aortale Blutdruck. Dieser kann ebenfalls mit speziellen Geräten direkt am Oberarm gemessen werden. Die Verlässlichkeit dieses Verfahrens ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht, um die periphere Messung in der gängigen Praxis zu ersetzen. Deshalb untersucht Maximilian Hogeweg, Assistenzarzt der Medizinischen Klinik I des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, mit seinem Team die Genauigkeit dieser Geräte. Dafür erhielt er von der Deutschen Hochdruckliga bereits zum zweiten Mal einen Forschungspreis.
„Je nachdem wie der Blutdruck gemessen wird, können die Werte schwanken. Bei einigen Patienten ist beispielsweise der herkömmliche periphere Blutdruck erhöht, der aortale Blutdruck jedoch nicht“, erklärt Maximilian Hogeweg, Assistenzarzt der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne. „Diese Messunterschiede, können beispielsweise dazu führen, dass Patienten behandelt werden, die eigentlich keinen therapiebedürftigen Bluthochdruck haben.“
Der aortale oder auch zentrale Blutdruck gilt als besonders aussagekräftig. Das Problem: Er wird direkt in der Aorta gemessen. Dafür musste früher eine aufwendige Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Heutzutage gibt es spezielle Geräte, die diesen Wert ohne einen Eingriff schätzen bzw. berechnen können. Wie exakt diese messen, erforscht Maximilian Hogeweg im Rahmen seiner Doktorarbeit. „Um den Einfluss des zentralen Blutdrucks auf die Therapie von Patienten weiter zu untersuchen, ist die Genauigkeit dieser Messgeräte entscheidend“, erläutert er. „Durch präzise gemessene Blutdruckwerte kann zukünftig die Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck noch besser angepasst und Medikamente langfristig reduziert oder sogar abgesetzt werden. Die Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Geräte noch weiter verbessert werden müssen, um solche exakten Messwerte zu liefern.“
Die Deutsche Hochdruckliga zeichnete seine Forschung dazu bereits 2019 mit dem Forschungspreis „Dr. Adalbert Buding“ aus und verlieh ihm diesen nun erneut für seine 2020er Folgestudie. Prämiert wurde der Preis mit 5.000 Euro. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, da sie unsere Arbeit wertschätzt und uns in dem bestätigt, was wir tun. Sie motiviert uns für die weitere Forschung“, betont Maximilian Hogeweg.