Wir können Gesundheit

Mit dem Simulationstraining das Wissen vertiefen

Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH am 17. März 2021

Im Demonstrationsraum: Pflege-Schülerin Secil Cinar trainiert an der Lernpuppe

„Hallo Herr Müller, haben Sie Schmerzen?“ Ganz blass liegt der Patient in seinem Krankenbett. Nach der Ope­ration ist er noch ein wenig schwach. Eine Infusion wird ihm jetzt helfen und ihn von den Schmerzen befreien. Pflege-Schülerin Secil Cinar legt mit wenigen Handgriffen den Zugang für eine Infusion und prüft, ob das Schmerzmittel problemlos in die Vene von Herrn Müller tropft. „Gleich geht es Ihnen besser“, verspricht Secil und lächelt dem Patienten aufmunternd zu. Herr Müller bleibt regungslos. Die Puppe lächelt nicht zurück.

Claudia Palicki, hauptamtliche Praxisanleitung im Bergmannsheil Buer, ist zufrieden mit dem Simulationstraining. Die Schülerin hat die gestellte Aufgabe fehlerfrei umgesetzt. „Der fachpraktische Unterricht im De­monstrationsraum ist ein wichtiger Baustein in der Ausbildung. Hier si­mulieren wir realitätsnah an einer Puppe verschiedene Pflegesituatio­nen. An der Lernpuppe können die Auszubildenden üben, bevor eine Pflegesituation auf der Station unter realen Bedingungen stattfindet. Ge­rade bei den Berufsstartern ist diese Vorbereitung auf den Stationsalltag sinnvoll. Der Lerneffekt ist in allen Phasen der Ausbildung groß. Die praktischen Übungen an der Pflegepuppe sind ein wichtiger Teil der Pflegeausbildung.“

Coaching

Beim Sprung von der Theorie in die Praxis stehen den Auszubildenden in der Pflege im Bergmannsheil Buer Praxisanleiterinnen zur Seite – ein Coaching, das sehr individuell ist und auf die besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingeht. Die professionelle Wundversor­gung ist die Aufgabe von Yunus Can Altunas. Er hat im letzten Jahr die Ausbildung begonnen und erklärt: „Ein Verbandwechsel gehört zum Pflegealltag. Er muss unter sterilen Bedingungen stattfinden. Das kann ganz schön schwierig sein, wenn eine großflächige Wunde versorgt wer­den muss. An der Puppe kann ich das prima üben und bekomme gleich­zeitig gute Tipps von der Praxisanleitung.“ Die Ausbildung in der Pflege umfasst 2.100 Unterrichtsstunden und 2.500 Einsatzstunden in der Pra­xis. Secil Cinar ist bereits im letzten Jahr ihrer Ausbildung. „Die Pflege ist für mich ein sehr erfüllender Beruf. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Pflege ist Teamarbeit“, sagt die 23-Jährige.

Digitalisierung
Im April beginnen im Bergmannsheil Buer wieder 14 junge Menschen ihre Ausbildung in der Pflege. Die Klinik hat ihr Ausbildungsangebot in den vergangenen fünf Jahren stark ausgeweitet. Bis 2023 werden – im Vergleich zu 2019 – sogar 56 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Kran­kenpflege dauerhaft eingerichtet. Mit dem Bau einer Pflegeschule als Dependance der Pflegeschule Vest (Recklinghausen) wird ab Mitte 2021 auch die theoretische Ausbildung am Klinikstandort möglich sein. Das moderne Ausbildungskonzept der BKB setzt auf digitales Lernen: Der Pflegenachwuchs wird mit mobilen Endgeräten ausgestat­tet. Im Klas­senzimmer kommt das Smartboard zum Einsatz.

Gute Zukunftsoptionen

Die Pflegeausbildung ist anspruchsvoll, bietet aber nach dem Examen gute Aufstiegschancen und ein „enormen Entwicklungspotential“. An­dreas Hundeshagen: „Wenn es gut läuft, bieten wir in der Regel allen Pflege-Azubis nach ihrem Examen eine feste Stelle an. Es gibt eine Viel­zahl in­teressanter Tätigkeiten mit großem Entwicklungspotential auf den Statio­nen. Denkbar ist eine fachliche Weiterbildung wir etwa in der Wundver­sorgung oder in der Onkologie, aber auch in den Funktions­bereichen. Wir fördern während der Ausbildung auch einen dualen Stu­diengang.“ Die Klinik hat ein eigenes Online-Karriereportal – „das ist auch für Pflege-Profis interessant, die über einen Stellenwechsel nach­denken.“ Für Secil steht bereits fest, dass sie im Bergmannsheil Buer bleibt. Die Examens­prüfung liegt hinter ihr. Das Ergebnis kennt sie noch nicht. „Ich werde auf der Station für Pneumologie arbeiten. Das ist hoch­interessant.“

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