Neue Behandlungsansätze bei gynäkologischen Krebserkrankungen
Am vergangenen Dienstag, dem 11. Mai 2021, informierten Experten des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, über aktuelle Therapiemöglichkeiten gynäkologischer Krebserkrankungen. Um trotz der Corona-Pandemie über aktuelle Erkenntnisse auf dem Gebiet der gynäkologischen Onkologie zu informieren, fand die Fortbildungsveranstaltung online statt.
Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, stellte in seinen Vorträgen die aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Gebärmutterschleimhautkrebs und Trophoblasttumoren vor. Bei letztgenannten handelt es sich um seltene Tumore, die sich im Gegensatz zu anderen nicht aus dem eigenem Zellgewebe der Frau, sondern aus Schwangerschaftsgewebe bilden. „Als zertifiziertes gynäkologisches Krebszentrum verfügen wir auch für diese seltene Erkrankung über die Kompetenz und Erfahrung, um betroffene Patientinnen optimal behandeln zu können“, erklärte Tempfer.
In einem weiteren Vortrag ging Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, auf die medikamentöse Behandlung von fortgeschrittenem Bauchfellkrebs ein. Konkret beschäftigte er sich mit der hyperthermen intraperitonealen Chemoperfusion (kurz HIPEC). Dabei handelt es sich um eine medikamentöse Therapie, die direkt im Bauchraum Anwendung findet und dort kleinste Krebszellen zerstört, die zwar mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind, der Heilung und Lebensqualität von Patientinnen jedoch im Weg stehen. „Die Wirkung der HIPEC-Therapie bleibt dabei auf den Bauchraum beschränkt“, so Bausch.
Mit Bauchfellkrebs beschäftigte sich auch Dr. Günther Rezniczek, Laborleitung des Forschungslabors der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Im Rahmen seines abschließenden Vortrags ging er auf Tiermodelle zu dieser Erkrankung ein.