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Neue COVID-19-Studie: Genvariante bei Erkrankten erhöht Sterblichkeitsrate

Universität Duisburg-Essen am 7. Juni 2021

Warum stecken sich manche Menschen scheinbar leichter mit SARS-CoV-2 an und werden schwerer krank als andere? Einer der Risikofaktoren könnte in den Genen liegen. Das zeigt eine neue Studie, die ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen jetzt im Journal „Pharmagenetics und Genomics“ veröffentlicht hat. Eine Variante des Gens ACE2 scheint sich auf den Krankheitsverlauf mit dem Corona-Virus auszuwirken. Die Studie wurde von der Stiftung Universitätsmedizin Essen finanziell unterstützt.
„Wir haben das Gen ACE2 ausgewählt, weil das ACE2-Protein die Eintrittspforte für SARS-CoV-2 in die Zellen ist“, erklärt Prof. Dr. Andreas Kribben, Direktor der Klinik für Nephrologie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) und Initiator der Studie. Die Forschenden haben vor allem zwei Varianten des Gens unter die Lupe genommen: die G-Variante, die rund 65 Prozent der Weltbevölkerung in sich tragen und die Variante A, die bei rund 35 Prozent vorkommt.

„Die Studie zeigt: Träger der G-Variante scheinen schwerer zu erkranken. Von den knapp 300 untersuchten Erkrankten mussten 90 intensivmedizinisch betreut und/oder beatmet werden. Rund die Hälfte von ihnen starb im Beobachtungszeitraum. Fast 90 Prozent trugen die Variante G“, erklärt Prof. Dr. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik des UK Essen. „Wer also die G-Variante trägt, hat möglichweise ein höheres Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf.“

„Unsere Studie zeigt, dass Träger dieses Genotyps ein zweifach erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben und ein dreifach erhöhtes, an COVID-19 zu sterben“, fassen die Erstautorinnen der Studie, Dr. Birte Möhlendick und Kristina Schönfelder, zusammen. „Unsere Ergebnisse sind zunächst vor allem von grundlagenwissenschaftlichem Wert, da sie helfen zu verstehen, warum die COVID-19-Erkrankung so unterschiedlich verläuft. Möglicherweise ergeben sich daraus auch neue Therapieoptionen“, sagen die Autorinnen und Autoren.

Links zur Originalpublikation:
ACE2 polymorphism and susceptibility for SARS-COV-2 infection and severity of COVID-19

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