Pflegewissenschaft und Medizin starten innovatives und interdisziplinäres Projekt für eine individuelle und vernetzte Gesundheitswelt von morgen
Seit Mai arbeiten der Lehrstuhl für Pflegewissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Margareta Halek und der Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Ehlers gemeinsam im Forschungsvorhaben MINDED.RUHR – My INdividual Digital EDucation.RUHR. Dieses verfolgt die Bereitstellung individualisierter Bildungsinhalte für verschiedene Zielgruppen und Lerntypen über eine dafür weiterentwickelte Lernplattform. Das Projekt MINDED.RUHR ist ein bis 2024 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesinstitut für Berufsbildung gefördertes Projekt. Die Konsortialführung liegt bei MedEcon.RUHR, dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr. Neben der Universität Witten/Herdecke (UW/H) gehören auch die TUTOOLIO GmbH, das Alfried Krupp Krankenhaus in Essen, das Fraunhofer ISST, die Universität Duisburg/Essen, die DATATREE AG und die Pflegeeinrichtung Gute Hoffnung zu den Projektpartnern.
Die Ausgangsmotivation für das Verbundprojekt liegt im gesamtgesellschaftlich hoch relevanten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen und der Notwendigkeit einer besseren, patientenzentrieten Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsprofessionen. Der daraus resultierende Weiterbildungsbedarf soll mit Lernpräferenzen verknüpft werden. Mithilfe der Projektpartner aus der Praxis soll außerhalb der Universitäten ein individualisiertes Lernmanagementsystem im Gesundheitswesen etabliert und settingübergreifend vernetzt werden. Dabei bezieht das Projektteam die Expertise aus dem Krankenhaus-Umfeld, der stationären und ambulanten Pflege, der Medizin und Pflegewissenschaft, Didaktik und aus dem Gesundheitsnetzwerk ein, um eine Lerntypenmatrix im interdisziplinären Feld zu erarbeiten. Damit sollen die unterschiedlichen Anforderungsniveaus und individuelle, persönliche Bedarfe der an der Versorgung von Menschen mit Demenz beteiligten Akteure wie z. B. Medizinerinnen, Mediziner, Pflegefachpersonen, Betreuungspersonal und technisches Personal berücksichtig werden.
Die Entwicklung der Lerntypenmatrix sowie der demenzspezifischen Bildungsinhalte sind der Beitrag der UW/H am Gesamtvorhaben. Diese bedarfsgerechten Bildungsinhalte sollen dann im Verlauf des Projekts durch eine zu entwickelnde künstliche Intelligenz automatisiert bereitgestellt werden. Die so erzielten Ergebnisse können als Blaupause für andere relevanten Inhalte im Gesundheitssektor übertragen werden. UW/H-Projektkoordinatorin Julia Nitsche betont: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesamtkonsortium, aber im Speziellen auch die der beiden Lehrstühle an der UW/H, gibt einen Ausblick auf eine vernetzte Gesundheitswelt von morgen.“
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