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Das Eli-Süd feiert 120-jähriges Bestehen

Am 23. Januar 1903 öffnete das Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen seine Pforten – Wir blicken zurück und schauen zuversichtlich in die Zukunft

Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen am 20. Januar 2023

Der 23. Januar ist für das Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen ein ganz besonderes Datum: Vor genau 120 Jahren, am 23. Januar 1903, haben sechs Franziskanerinnen gemeinsam mit Herrn Dr. Maerks den Betrieb des Süder Hospitals unter dem Namen Elisabeth-Stift aufgenommen. Ein historischer Meilenstein für die medizinische Versorgung der Recklinghäuser in „Bruch“. Kriege, Krisen, Krankenhausreformen – auch 120 Jahre später ist das Elisabeth Krankenhaus noch fest im Stadtteil verankert.

„In 120 Jahren hat sich eine Menge getan. Der medizinische und technische Fortschritt ist enorm“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Much. „Wir haben viele Krise gemeistert: die beiden Weltkriege mit OPs im Bunker, Nahrungsmittelknappheit, die Corona-Pandemie, politische Umstrukturierungen im Gesundheitswesen und nun auch die neue Krankenhausreform mit wieder neuen Herausforderungen… Wir sind gut aufgestellt und blicken zuversichtlich und stark in die Zukunft – dank unserem Team Eli. „Ich weiß, dass wir auf unsere Mitarbeitenden bauen können.“

Mit einigen Aktionen rund ums Jubiläum wollen wir in diesem Jahr unser langjähriges Bestehen feiern, die Planungen laufen auf Hochtouren. „Dabei sollen vor allem unsere Geschichte und unsere Mitarbeitenden im Mittelpunkt stehen“, erklärt Ulrike Much.

Die Entstehungsgeschichte geht schon in das Jahr 1897 zurück. Am 04. November 1897 traten auf Veranlassung von Pfarrer Overmann mehrere Mitglieder der damaligen „Katholischen Pfarrgemeinde zu Bruch“ zusammen, um über den Neubau eines Krankenhauses zu beraten, da es im Stadtteil kein angemessenes nutzbares Gebäude gab. Ausschlaggebend waren zwei gute Gründe: Angelehnt an einen christlich-caritativen Gedanken sollten die Kranken möglichst ortsnah behandelt werden können. Zudem war man sich den aufkommenden medizinischen und sozialen Auswirkungen der Industrialisierung und der damit einhergehenden Zuwanderung bewusst. Der Ausbau der medizinischen Infrastruktur war auch dringend notwendig und war vor allem den Bergleuten wichtig, da es zum Erhalt der Arbeitskraft diente. Zweck der Gesellschaft war die Sicherstellung der Pflege und Behandlung vor allem der Arbeiterschicht in Bruch. Der boomende Bergbau führte in Bruch zu einer Zuwanderung von 4.000 (1896) auf 17.000 Gemeindemitgliedern (10 Jahre später).

Woher kam das Geld? Kreativität war bei den Gründungsvätern gefragt. Sie gingen einen einzigartigen Weg, um die notwendigen Mittel zu beschaffen: Sie riefen 1889 eine Krankenhaus-GmbH ins Leben, die erste ihrer Art in Deutschland überhaupt und wurden damit zu Vorreitern einer heutzutage gängigen Rechtsform in der Krankenhauslandschaft.

Das Stammkapital lag bei 30.000 Mark, aufgeteilt in 60 sogenannte Anteil-Scheine. Zu den Gesellschaftern zählten vor allem Geistliche und Personen, die eine enge Bindung zum Bergbau hatten. Die meisten Anteilscheine, insgesamt zehn in Höhe von 5000 Mark, kaufte damals der Direktor der Gewerkschaft König Ludwig, Jakob Kleynmanns. Der Gesellschaftsvertrag wurde am 12. Januar 1989 vom königlichen Anwalt und Notar Markes in Recklinghausen abgefasst und schließlich am 21. Mai 1889 in das Gesellschaftsregister des Amtsgerichts eingetragen. Der Bau des Gebäudes an der damaligen Moltkestraße 10, der heutigen Röntgenstraße 10, konnte beginnen.

Am 23. Januar 1903 eröffnete das Krankenhaus mit 150 Betten. Sechs Franziskanerinnen von St. Mauritz aus Münster waren zunächst für die Patientinnen und Patienten zuständig. Noch im gleichen Jahr verstärkten acht weitere Schwestern das Team. Die ärztliche Leitung übernahm Dr. med. Gustav Maerks, ein Allgemeinmediziner, der aber die Aufgaben eines Chirurgen, Internisten und Gynäkologen übernahm. Fachabteilungen, so wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. 1903 wurden insgesamt 2199 Patienten im Elisabeth-Stift behandelt.

Heute arbeiten im Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen 89 Ärztinnen und Ärzte, 225 Kolleginnen und Kollegen in der Pflege. Hinzukommen 30 Pflege-Auszubildende und 55 medizinisch-technische Angestellte. 230 Planbetten zählt das Haus, in dem 2022 fast 10.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten behandelt wurden.
Das Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen kann also stolz auf 120 Jahre voller medizinischer und technischer Fortschritte zurückblicken. Geblieben ist der Gedanke der Gründungsväter: die medizinische und pflegerische Versorgung der Recklinghäuser und heute auch von Bürgern aus der gesamten Region und aus Übersee.

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