Onboarding – Projekt für neue Pflegekräfte im St. Bernhard-Hospital
Mentorin für neue Mitarbeiter in der Pflege: Julia Walgenbach
Damit neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegdienst eine feste Ansprechpartnerin haben, die sie in der ersten Zeit als eine Art Mentorin begleitet, ist im St. Bernhard-Hospital eine eigene Position geschaffen worden: die der Onboard-Managerin. Als diese ist Julia Walgenbach von der Vertragsunterschrift bis zum Ende der Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter da.
Pilotprojekt
„Das ist auch ein Pilotprojekt für die St. Franziskus-Stiftung, denn wir sind das erste Haus, das mit dieser Maßnahme den ‚Neuen‘ das Eingewöhnen erleichtern will“, erläutert Pflegedirektor Clemens Roeling den Hintergrund. Eine Maßnahme, die es in Krankenhäusern dieser Größenordnung bisher kaum gibt. „Gerade in der ersten Zeit entscheidet es sich schnell, ob ein Mitarbeiter bleiben möchte und sich zum Team zugehörig fühlt“, weiß Clemens Roeling. „Deshalb ist gelebte Willkommenskultur so wichtig.“
Jeder, der einmal in einem neuen Unternehmen gestartet ist, weiß um das „Fremdeln“ in der ersten Zeit. Etwas, was Julia Walgenbach den neuen Kolleginnen und Kollegen erleichtern möchte. Sobald sie über eine Neueinstellung informiert wird, nimmt sie Kontakt auf und stellt sich und ihre Aufgabe vor. „Ich öffne die Türen ins Haus“, fasst sie das zusammen, was sie macht.
Von Anfang an
Am ersten Arbeitstag der neuen Mitarbeiter geht es los: Treffen im Foyer, ausführlicher Rundgang durch das ganze Krankenhaus und Vorstellung der einzelnen Bereiche. Auch die Kapelle, die Cafeteria, ja selbst der EDV-Schulungsraum und die Wäscheschleuse werden gezeigt. Im Anschluss begleitet Julia Walgenbach den neuen Mitarbeiter in dessen Einsatzbereich und stellt ihn dort vor. Bis zum Ende der Einarbeitungszeit ist sie seine Ansprechpartnerin, erkundigt sich nach dem Befinden und führt regelmäßig Feedbackgespräche.
Für die 28-Jährige ist der Bereich des „Onboardings“ genau das, was sie machen möchte. Sie selbst hat nach ihrer Pflegeausbildung, die sie im Haus absolvierte, Social Management mit der Vertiefung „Pflegepädagogik“ studiert und mit einem Bachelor of Arts (B.A.) abgeschlossen. Wieder zurückgekehrt im Januar an das Lintforter Haus freut sie sich über die gebotene flexible Möglichkeit, neuen Mitarbeitern die Willkommenskultur vorzuleben. „Ich wollte gern im Bereich Fortbildung und Pflege tätig werden. Und das mache ich hier“, berichtet sie. „Außerdem ermöglicht das St. Bernhard-Hospital durch flexible Dienstzeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren. Das kommt mir als Mutter einer anderthalbjährigen Tochter natürlich sehr entgegen.“
Unterstützung und Wissensvermittlung
„Es wird sehr positiv wahrgenommen, dass wir die ‚Neuen‘ nicht allein lassen“, erzählt sie. Sie gibt nicht nur Hilfestellung, sondern schult auch einmal monatlich die „Pflegerische Methodenkompetenz“. Dort informiert sie über alles, was für das Haus wichtig ist – vom Leitbild bis zur Pflegedokumentation. Außerdem stellen sich dabei kurz einige Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fachbereiche vor.
Julia Walgenbach begleitet die neuen Mitarbeiter auch bei den umfassenden Aufgaben, die in der Pflege anfallen und gibt ihnen damit von Beginn an Sicherheit. „Da geht es beispielsweise um die Pflegeplanung, also darum, den individuellen Pflegebedarf festzustellen. Oder die Organisation und Steuerung von Pflegeprozessen. Auch die Qualitätssicherung in der Pflege ist so ein Thema“, führt sie aus.
Ihre Betreuung gilt auch den ausländischen Pflegenden, die am St. Bernhard-Hospital im Einsatz sind. Sie kommen aktuell aus Indien, den Philippinen, aus dem Kosovo und der Türkei, bringen größtenteils schon gute Deutsch-Kenntnisse mit. „Gerade sie sind sehr dankbar für meine Begleitung“, berichtet Julia Walgenbach. Auch die Pflegefachkräfte, die an der zum St. Bernhard-Hospital gehörenden Katholischen Bildungsakademie Niederrhein ausgebildet werden, begleitet sie nach erfolgreichem Examen.
Allen neuen Mitarbeitern überreicht sie eine St. Bernhard-Willkommenstasche. Darin sind Notizblock, Kugelschreiber, Desinfektionsmittel, Schlüsselanhänger, Fahrradsattel-Bezug – und vieles mehr – enthalten. „Durch die gelebte Willkommenskultur fühlen sie sich schnell als Teil der großen Bernhard-Familie“, weiß Julia Walgenbach.