Info-Tagung „Krebs und Seele“
Eine Krebsdiagnose verändert schlagartig das Leben des Patienten und seiner Familie. Es kommen existenzielle Fragen auf: Wie geht es weiter? Was kann ich tun? Wo gibt es Unterstützung? Die Erkrankung hat gravierende, oft lang andauernde Folgen für die Psyche, aber auch umgekehrt ergeben sich wichtige Wechselwirkungen. So kann die innere Einstellung erheblich dazu beitragen, die Krankheit anzunehmen und zu bewältigen. Auch der Glaube ist dabei für viele Menschen ein wertvoller Rückhalt.
In der Medizin wächst die Überzeugung, dass die Behandlung immer auch die psychische Seite des Patienten einbeziehen muss. Schon fest verankert ist dies in der Onkologie. Vor diesem Hintergrund findet im Hörsaalzentrum am St. Josef-Hospital Bochum die Tagung „Krebs und Seele 2.0“ statt.
Veranstalter sind die Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin des St. Josef-Hospitals Bochum (Klinikum der Ruhr-Universität) und die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Onkologie ist keine Medizin nach Kochrezept“, sagt Chefärztin Prof. Anke Reinacher- Schick vom St. Josef-Hospital. Hier geht es nicht nur um moderne Medikamente und Technologien, sondern auch darum, den Patienten mit seinen Wünschen, Befindlichkeiten und Fähigkeiten einzubeziehen. „Nur durch eine solche offene Kommunikation kann man die beste Therapie herausfinden. Arzt und Patient müssen auf Augenhöhe sein“, sagt Prof. Reinacher-Schick.
Im Rahmen der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung hat sich mit der Psychoonkologie ein eigenes Spezialgebiet herausgebildet. „Was hilft der Seele“, lautet der Titel eines Vortrags, der die Grundlagen der Psychoonkologie auf der Tagung beleuchtet. Außerdem soll es um Behandlungsstrategien für Patienten gehen, die sowohl an Krebs wie auch an Demenz erkrankt sind. Hier ergeben sich komplexe Fragestellungen bezüglich sinnvoller Therapieentscheidungen. Prof. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum: „Letztlich möchten wir Patienten dabei helfen, sich von ihren Ängsten zu lösen, ihre Krebsdiagnose besser anzunehmen und möglicherweise auch einen persönlichen Weg der Hoffnung zu finden