Evar Guidance Engine Software erleichtert Arbeit des Chirurgen
Erstes automatisiertes Verfahren für minimal-invasive, endovaskuläre Therapie eines Bauchaortenaneurysmas
Siemens Healthcare stellt auf dem Fachkongress Charing Cross in London das Software-Applikationspaket Evar Guidance Engine zur Unterstützung von minimal-invasiven Behandlungen von Aortenaneurysmen vor. Es ist das erste Applikationspaket, das das Einsetzen eines Stents mittels Fusionsbildgebung durch automatisierte Arbeitsschritte ermöglicht.
Evar Guidance Engine unterstützt den kompletten Eingriff von der Analyse der CT-Voraufnahme über die bildgeführte Intervention bis hin zur intra-operativen 3D-Kontrolle mit automatisierten Arbeitsschritten. Die CT-Aufnahme wird für die Überlagerung mit dem 2D-Röntgenbild, die sogenannte Fusionsbildgebung, automatisch vorbereitet. Evar Guidance Engine erkennt die Gefäßwände der Aorta, markiert zusätzlich die abgehenden Hauptgefäße und berechnet die optimale Angulation des C-Bogens.
Nun können die anatomischen Markierungen der CT-Voraufnahme direkt auf dem Röntgenbild als Orientierung für den Chirurgen angezeigt werden und ermöglichen so die präzise Stent-Platzierung.
Diese Fusionsbildgebung im Hybrid-OP verringert die benötigte Strahlendosis, sowie die Kontrastmitteldosis für den Patienten im Vergleich zur herkömmlichen Vorgehensweise ohne 3D-Bildführung. Sie ermöglicht eine sehr präzise Positionierung des Stents bei gleichzeitig verkürzter OP-Zeit. Dr. Philipp Geisbuesch, Gefäßchirurg am Universitätsklinikum in Heidelberg, arbeitet bereits mit einem Prototypen der neuen Software: „Die Optik ist absolut überzeugend, weil man alle wichtigen Orientierungspunkte immer vor Augen hat. Ich weiß stets, wo sich die Nierenarterie befindet, und welche Angulation ich wählen muss. Dank der Fusionsbildgebung können wir den Endograft mit der korrekten Angulation auf den Punkt genau platzieren. Und all das mit sehr geringem Kontrastmitteleinsatz.“
Die Ergebniskontrolle kann direkt am Ende des Eingriffs mit syngo DynaCT 3D-Bildgebung durchgeführt werden – für Geisbuesch ein essentieller Schritt: „Mithilfe dieses kontrastmittelgestützten Cone-Beam-CTs haben wir bei sieben Prozent der Patienten Komplikationen im Zusammenhang mit der Gefäßprothese oder andere Probleme entdeckt, die wir noch auf dem OP-Tisch unmittelbar beheben konnten. Jetzt können wir sicher sein: Wenn wir den Patienten aus dem OP fahren, ist alles getan, was getan werden konnte.“
Evar Guidance Engine wird als Bestandteil der Pure-Plattform für die Angiographie-Systeme Artis zee, Artis Q, Artis zeego und Artis Q.zen verfügbar sein.