Chronische Schmerzen gezielt behandeln
Neues Behandlungskonzept für Schmerzpatienten
Ab sofort bietet das HELIOS Klinikum Schwelm chronischen Schmerzpatienten mit der sogenannten multimodalen Schmerztherapie ein gezieltes und umfassendes Behandlungskonzept an. Dafür wurde in der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie der Bereich Schmerztherapie verstärkt und ausgebaut; die Leitung der neuen Sektion übernimmt Oberärztin Dr. med. Margaret Schönewolf. Die 40-Jährige war nach beruflichen Stationen in Köln, Neuss und Essen-Werden zuletzt in der HELIOS Klinik Bochum-Linden tätig, wo sie als Oberärztin ebenfalls Schmerzpatienten im Rahmen einer schmerztherapeutischen Einrichtung verantwortlich betreut hat. Ihre Erfahrung bringt sie nun mit nach Schwelm.
„Schmerzen sind nicht messbar!“, betont Dr. Margaret Schönewolf. Rund 15 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an chronischen Schmerzen wie etwa Kopf- und Gesichtsschmerz, Rücken- oder auch Ganzkörperschmerzen mit, aber immer wieder auch ohne erkennbare Ursachen. Ist ein Schmerz chronisch geworden, übt er seine ursprüngliche Warnfunktion nicht mehr aus und stellt somit ein eigenständiges Krankheitsbild dar, welches zudem häufig auch die Psyche belastet Die Folge ist eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität mit zum Teil erheblichen Auswirkungen auf das soziale und berufliche Umfeld. „Wir möchten den Patienten daher ein ganzheitliches Konzept bieten, das sie ernst nimmt und wirklich weiterhilft“, betont Dr. Margaret Schönewolf weiter.
Gemeinsam mit ihrem multiprofessionellen Team der neuen Schmerzklinik wird Dr. Schönewolf die chronischen Schmerzen der Patienten daher umfassend behandeln. Dazu arbeiten in der Schmerzklinik verschiedene Berufsgruppen zusammen, von spezialisierten Ärzten und Pflegekräften über Ergo- und Physiotherapeuten, bis hin zu Psychologen. „Im Rahmen eines in der Regel einwöchigen stationären Aufenthaltes entwickeln wir für jeden Patienten einen individuellen Therapieplan“, erklärt Dr. Schönewolf das Konzept.
Auch die Ziele der Behandlung sind vielfältig. „Neben einer deutlichen Reduzierung der Schmerzstärke selbst geht es uns darum, gemeinsam mit dem Patienten eine Therapie mit geringen Nebenwirkungen zu finden oder sogar die Menge seiner Schmerzmittel zu senken“, erklärt die Schmerzexpertin. Ein weiteres Ziel ist zudem ein positiver, eigenverantwortlicher Umgang mit dem Schmerz. „Der Patient lernt, seine Schmerzen nicht ausschließlich als Feind zu sehen, sondern besser damit zu leben. Dies gelingt unter anderem mit verschiedenen Entspannungsmethoden, die wir in der Klinik mit den Patienten erarbeiten, und mit dem Bewusstmachen von Verhaltensweisen und Gedanken, die vielleicht über Jahre bestehen.“
Patienten profitieren von der neuen stationären Schmerztherapie im HELIOS Klinikum Schwelm, wenn eine vorherige Therapie erfolglos war, eine Änderung der Schmerzsymptomatik vorliegt (häufigere oder intensivere Schmerzen, Schmerzen in neuen Körperteilen etc.), eine Zunahme des Medikamentenverbrauchs auftritt, psychosoziale Risikofaktoren vorliegen, der Patient das medizinische Versorgungssystem häufig in Anspruch nimmt oder wenn Mehrfach-Erkrankungen vorliegen, die die Schmerzen beeinflussen oder die Therapie erschweren. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.