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20 Jahre Palliativmedizin

Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen am 22. März 2018

Mit einem wissenschaftlichen Symposium im Bildungszentrum des Handels begann das Elisabeth Krankenhaus die große Geburtstagsfeier der Palliativstation. Seit 20 Jahren kümmern sich Mediziner, Pfleger, Theologen und Ehrenamtliche um das Wohl der Menschen am Lebensende. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung und folgten den Vorträgen im Bildungszentrum des Handels.

Tradition, Erfahrung und Neuorientierung machen die Palliativmedizin im Elisabeth Krankenhaus einzigartig. „Dankbar rückwärts schauen, mutig vorwärts schauen“ – Die einleitenden Grußworte von Pfarrer I.R. Hans Overkämping fassen zusammen, was die Zusammenarbeit auf der Palliativstation ausmacht. Er war einer der damaligen Pioniere. 1982 wurde durch Prof. Nosrat Firusian, Dr. Dagmar Fricke und Pfarrer Hans Overkämping errichtet. Pfarrer Overkämping hatte gerade als Seelsorger im Krankenhaus begonnen. „Ich war der einzige Theologe, sonst gab es nur Mediziner“, erinnert er sich. „Doch im Laufe der Zeit hatte sich der Kurs gedreht, es hat ein Umdenken gegeben. Es ging nicht mehr nur um Symptomkontrolle, sondern um den ganzen Menschen.“ 1998 wurde schließlich die Palliativstation eröffnet. Die soziale und spirituelle Begleitung des Patienten am Lebensende und ihrer Angehörigen stand fortan im Mittelpunkt. Sie war Teil der Fachabteilung Onkologie und Hämatologie unter der Leitung des Chefarztes Prof. Dr. Otto Kloke. Innovativ war das Konzept eines integrativen Palliativbereichs. Wie zu dieser Zeit üblich, wurden fast ausschließlich Krebspatienten in einem weit fortgeschrittenen Stadium begleitet. Doch schnell wurde klar: Auch andere Patienten brauchen palliative Versorgung. Heute werden wie selbstverständlich auch Patienten mit Herz-, Lungen-, Nieren- und Lebererkrankungen, Patienten mit neurologischen Erkrankungen und vielen weiteren Krankheitsbildern durch die Palliativmedizin multiprofessionell behandelt und begleitet.

„Wir haben klein angefangen, aber das Netzwerk wächst stetig weiter und das zum Vorteil des Patienten“, sagte Christoph Kortenjann, Christoph Kortenjann, in seinen Grußworten. Dr. Susanne Hirsmüller, Leiterin des Hospizes am evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf, betonte vor allem, wie wichtig „der Stellenwert, das Anerkennen im Fächerkanon zu ermöglichen und die Kollegen langsam aber beständig davon zu überzeugen, dass wir nicht das machen, was alle schon immer gemacht haben, sondern eben ein anderer, völlig neuer und umfassenderer Umgang mit dem erkranken Menschen und seinen Nahestehenden.“

Namenhafte Experten wie Dr. med. Reinhard Sittl, Univ. Prof. Dr. med. Roman Rolke und Manfred Gaspar referierten zu Themen, die die Palliativmedizin heute ausmachen, und gaben einen Einblick in die aktuellen medizinischen Entwicklungen. Schauspielerin Christine Sommer gab einen literarisch-philosophischen Impuls, der zum Nachdenken aber auch Lachen anregte. Zum Abschluss lockerten Margit Schröer und Dr. med. Susanne Hirsmüller vom Hospiz am evangelischen Krankenhaus Düsseldorf noch einmal auf und präsentierten außergewöhnliche, humorvolle Todesanzeigen, die den Umgang mit dem Tod und die Faszination der meist gelesenen Zeitungsseiten widerspiegeln.

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