Anlieferung der Druckkammern
In den frühen Morgenstunden wurden heute die beiden neuen Druckkammern im Bergmannsheil Buer angeliefert. Zwei Schwerlasttransporter brachten die 50 bzw. 19 Tonnen schweren Kammern aus dem rund 400 Kilometer entfernten Ittersbach nach Gelsenkirchen. Ein 200-Tonnen-Kran lud die beiden Druckkammern von den Transportern auf Schwerlastrollen. Die Einbringung der Druckkammern ins Gebäude ist Millimeterarbeit.
Das Bergmannsheil Buer schließt im kommenden Jahr eine Versorgungs- und Therapielücke im Landesteil Westfalen. Das Land NRW beauftragte die Klinik mit dem Bau eines Druckkammerzentrums. Im dritten Quartal 2018 geht es in Betrieb. Dann werden Patienten mit einer Kohlenmonoxidvergiftung und Menschen nach einem Tauchunfall behandelt. In den Druckkammern werden auch ambulante Patienten versorgt: Der unter Überdruck eingeatmete reine Sauerstoff, also die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO), wird bei schweren chronischen Wundheilungsstörungen wie dem diabetischen Fußsyndrom, bei chronischen Knochenentzündungen, Knochennekrosen in den Gelenken oder bei Strahlenschäden verwendet.
Die Patienten werden in den Druckkammern des Bergmannsheil Buer (Gelsenkirchen) künftig rund um die Uhr, an allen 365 Tagen des Jahren behandelt – das ist nicht in allen Druckkammern die Regel. Bundesweit garantieren dies zur Zeit fünf Zentren. Die beiden Druckkammern sind medizinisch für unterschiedliche Krankheitsbilder ausgestattet. Je nach Bedarf werden die Kammern mit Intensivbetten, Stationsbetten, Liegen oder Sitzen bestückt. Am Bergmannsheil Buer können maximal 24 HBO-Patienten gleichzeitig versorgt werden.
Hyperbare Sauerstofftherapie? Die HBO ist angewandte Physik: In der Druckkammer atmen die Patienten mit einer Atemmaske medizinischen Sauerstoff ein, der über die Lunge ins Blut gelangt. Der Überdruck bewirkt, dass der Sauerstoff im Blut in Lösung übergeht. Gestörte Wundheilungsprozesse können so wieder in Gang gebracht werden. Die HBO ist ein weltweit bewährtes und anerkanntes Behandlungsverfahren.
