Wir können Gesundheit

Drei niederrheinische Krankenhäuser rücken enger zusammen

Kooperation wird intensiviert

St. Franziskus-Stiftung Münster am 1. Oktober 2018

Die Klinikleitungen der Krankenhäuser blicken optimistisch in die Zukunft: Michael Derksen (Geschäftsführer), Josef Lübbers (Kaufmännischer Direktor), Dr. Conrad Middendorf (Geschäftsführer) und Christoph Weß (Kaufmännischer Direktor). Foto: priv./ Toine Leferink

Das Sankt Josef-Hospital in Xanten, das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort sowie das St.-Clemens-Hospital mit der Gelderland-Klinik in Geldern bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus. Ziel der neuen Kooperation ist, dass sich die Krankenhäuser hinsichtlich ihrer Leistungsschwerpunkte und fachlichen Spezialisierungen eng abstimmen. Patienten, für die im eigenen Haus nicht die medizinische Kompetenz vorgehalten wird, haben die Möglichkeit, sich in den geeigneten Kooperationshäusern vorzustellen und medizinisch versorgen zu lassen. Für die Patienten liegt der große Vorteil in der regionalen Vernetzung und den kurzen Wegen zu den Kliniken hier am Niederrhein.

Schon in der Vergangenheit gab es Kooperationen, so verbindet zum Beispiel die Häuser in Kamp-Lintfort und Xanten seit 2014 ein Kooperationsvertrag. Die drei Kliniken arbeiten zudem im gemeinsamen „Tumorzentrum Niederrhein“ sowie in der Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege seit Jahren eng zusammen. Die guten Erfahrungen und die gemeinsame Identität als christliche Krankenhäuser haben die Kliniken nun darin bestärkt, die Kooperation auf weitere Bereiche auszudehnen. Die Häuser verfügen insgesamt über 988 Krankenhausbetten, beschäftigt sind insgesamt 1856 Mitarbeiter.

Die bundesdeutsche Krankenhauslandschaft steht vor großen Herausforderungen. Das gilt auch für den Niederrhein. Der Krankenhausplan des Landes und aktuelle Gesetzesvorhaben der Landesregierung verfolgen das Ziel, Krankenhausbetten und Überkapazitäten der medizinischen Fachbereiche in gut versorgten Regionen abzubauen. Die Landesregierung möchte so die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Krankenhaussektors weiter verbessern.

Kooperationsrahmenvertrag

„Unsere Antwort auf diese Herausforderung ist die Bildung eines regionalen Gesundheitsnetzwerks, das uns eine hohe Spezialisierung und die gezielte Ausdifferenzierung von Leistungen erlaubt“, erklärt Christoph Weß, Kaufmännischer Direktor der Gelderner Einrichtungen. „Der zwischen unseren Häusern geschlossene Kooperationsrahmenvertrag sieht dafür ganz konkrete Schritte vor“, ergänzt Dr. Conrad Middendorf, Geschäftsführer des St. Bernhard-Hospitals, „um in unserem gemeinsamen Einzugsgebiet eine qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung sicherzustellen.“ Für Michael Derksen, Geschäftsführer des Xantener Hospitals, sind dafür alle Voraussetzungen erfüllt: „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit in den Bereichen Tumorchirurgie, Kardiologie und Geriatrie gemacht“. Die Experten der drei Häuser werden zukünftig klinikübergreifend zusammenarbeiten und konkret in Behandlungsfragen eingebunden sein. Mit der schon etablierten Tumorkonferenz wurden bereits wichtige und für die Patienten spürbar positive Angebote gemacht.

Spezielle medizinische Netzwerk-Leistungen in Diagnostik oder Therapie sowie die Bildung spezieller medizinischer Zentren können nun gemeinsam auf den Weg gebracht werden. Auch bei der Anschaffung und Nutzung medizinischer Großgeräte ergeben sich zukünftig wichtige Synergieeffekte für die Kliniken. Perspektivisch bieten sich in angrenzenden Bereichen wie dem Datenschutz oder der IT-Sicherheit große Chancen für ein solches Krankenhausnetzwerk. Konkrete Schritte der Zusammenarbeit werden nun in den kommenden Wochen unter Beteiligung der Chefärzte und der Krankenhausdirektorien vorbereitet.

Vor dem Hintergrund der zunehmend schwierigeren Personalgewinnung im ärztlichen und pflegerischen Bereich planen die drei Partner gemeinsame Weiterbildungskonzepte. „Wir möchten uns stärker als bisher als attraktiver Arbeitgeber in der Region positionieren und junge Menschen gewinnen, die sich bisher eher in Richtung großer Kliniken orientiert haben“, so Josef Lübbers, Kaufmännischer Direktor des Kamp-Lintforter Krankenhauses. Mit dem medizinischen und pflegerischen Leistungsspektrum bieten die vier niederrheinischen Häuser zudem ein hohes Leistungsniveau.

Gesundheitsmetropole Ruhr

© 2024 MedEcon Ruhr - Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr

Wir können Gesundheit
MedEcon Ruhr