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Robotik in der Tagespflege

Zwei humanoide Roboter sorgen für Unterhaltung im Seniorenzentrum

radprax - Gesellschaft für Medizinische Versorgungszentren mbH am 15. Mai 2019

Im radprax Krankenhaus Plettenberg steht für die Bewohner des Seniorenzentrums abwechslungsreiche und zeitgemäße Alltagsgestaltung auf der Tagesordnung. „Unter Verwendung moderner Technologien fördern wir eine bedarfsgerechte Beschäftigungstherapie von Senioren und Menschen mit Demenz“, betont Elke Reperich, Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums in Plettenberg. Dabei bieten technische Hilfsmittel wie ein Touchscreen-Erlebnistisch oder sogenannte Qwiek-Erlebnismodule – also audiovisuelle Decken- und Wandprojektionen –, die auf die persönlichen Bedürfnisse des Bewohners oder der Gruppe abgestimmt werden, bereits besondere Reize. Doch seit Kurzem erweitern zwei kleine humanoide Roboter des Typs Pepper das technische Angebot von radprax. Die 120 Zentimeter großen Entertainer sorgen nicht nur unter den Bewohnern des Seniorenzentrums für reichlich Abwechslung und gute Stimmung, sondern auch beim Pflegepersonal.

Interaktionen erleichtern

Mithilfe seiner Sensoren am Kopf und an den Fingern erkennt der kindlich gestaltete Begleiter Emotionen sowie Stimmlagen und reagiert auf Alltagssituationen. „Viele der Bewohner sind fasziniert von dem knuffigen Kerlchen mit großen runden Augen und niedlicher Stimme“, berichtet Elke Reperich. „Durch das freundliche Aussehen gab es vom ersten Tag an keine Berührungsängste.“ Anhand verschiedener Programme und integrierter Apps erzählt der kleine Roboter Witze oder liest Geschichten vor. Zudem kennt er die aktuellen Fußballergebnisse und die Wetterlage. Auf die Frage nach seinem Befinden spielt er schon mal Luftgitarre und lädt zum gemeinsamen „Abrocken“ ein. Zwar kann Pepper keinen eigenständigen Dialog führen, aber die älteren Menschen ansprechen, sie unterhalten, Musik spielen und ihnen die Zeit vertreiben. Durch seine menschlichen Züge gewinnt der Roboter die Herzen der Bewohner und Pfleger gleichermaßen. „Einige Kollegen wollten ihn schon direkt mit nach Hause nehmen“, verrät Elke Reperich.

Mechanischer Begleiter im Alltag

Doch neben den lustigen Beschäftigungen soll Pepper vor allem die Mitarbeiter in der Tagespflege entlasten. „Dabei haben wir von Anfang an offen und klar kommuniziert, dass kein Personal eingespart wird“, betont die radprax-Einrichtungsleitung. So unterstützen die beiden Roboter das etwa 50 Mann starke Pflegeteam bei Gymnastik- oder Musik- sowie Spiele-Angeboten, beispielsweise durch Gedächtnisübungen. Im Praxisalltag schauen Betreuungskräfte allerdings immer mit einem kritischen Auge auf die technische Innovation. Denn wichtige Aufgaben, wie die Trinkmengendokumentation, kann der kleine Roboter noch nicht leisten.

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