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Wie wird das Kawasaki-Syndrom erkannt und behandelt?

Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin klärt auf

Klinikum Dortmund gGmbH am 25. Mai 2020

Prof. Dr. Dominik Schneider

Fieber, Ausschlag und eine Erdbeerzunge: Durch das Kawasaki-Syndrom werden bei Kindern verschiedene Symptome ausgelöst, die von der Haut bis zum Herzen den gesamten Körper betreffen können. Aufgrund einer Überreaktion des Immunsystems entzünden sich die Gefäßwände und die ersten Anzeichen der seltenen Erkrankung werden sichtbar. In Deutschland wird das Kawasaki-Syndrom bei Kindern jährlich rund 300 Mal beobachtet und aktuell auch im Zusammenhang mit dem Corona-Virus diskutiert.

„In letzter Zeit wurde vermehrt über Kinder berichtet, die zeitnah nach einer Corona-Infektion an einem Syndrom erkrankt sind, das dem Kawasaki-Syndrom ähnelt. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Hyperinflammations-Syndrom, also eine sehr starke, überschießende Entzündungsreaktion im Körper – speziell an den Gefäßen“, sagt Prof. Dr. Dominik Schneider, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Dortmund. „Diese Fälle sind insgesamt aber sehr selten, auch unter den Kindern, die an Corona erkrankt sind.“

Wichtig sei laut dem Experten, das Syndrom von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. „Wenn ein Kind hohes Fieber und gerötete Augen oder leicht geschwollene Lymphknoten hat, ist es viel wahrscheinlicher, dass es einen normalen Infekt hat“, so Prof. Schneider. „Die Eltern sollten aber darauf achten, wie der Zustand des Kindes sich entwickelt und ob noch weitere Symptome wie z.B. ein ungewöhnlicher Hautausschlag dazukommen.“

Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, können die Symptome erfolgreich behandelt werden. „Dabei helfen z.B. Antikörper-Infusionen, die die Entzündungsreaktion im Körper bremsen können“, so Prof. Schneider. „Beginnt man früh damit, werden die Kinder in der Regel schnell wieder gesund und es treten keine Komplikationen auf. “

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