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Neues Verfahren zur Zertrümmerung von Gallenblasensteinen

„Jetzt geht‘s den Steinen an den Kragen“

St. Franziskus-Stiftung Münster am 30. März 2022

Gallenblasensteine sind ein weit verbreitetes Problem, das sehr schmerzhaft werden kann. So lange sie in der Galleblase bleiben und keine Symptome hervorrufen, benötigen sie keine Therapie. Aber wenn sie in den Gallengang wandern, müssen sie entfernt werden. Dafür gibt es im St. Bernhard-Hospital jetzt eine neue und schonende Methode.

Klein, aber effektiv – die elektrohydraulische Sonde zur Zertrümmerung der Gallenblasensteine

„Durch dieses neue Verfahren können wir Patienten unter bestimmten Voraussetzungen mehrere Eingriffe ersparen. Das ist natürlich viel weniger belastend für sie“, weiß Dr. Theodor Heuer, Chefarzt der Medizinischen Klink I am Kamp-Lintforter Haus. Die Schwerpunkte der Klinik liegen in der Gastroenterologie, Interventionellen Endoskopie, Diabetologie, Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin.

 Steine in der Gallenblase

„Bis zu einer bestimmten Größe können die Steine endoskopisch – das ist wie eine Art Magenspiegelung – aus dem Gallenblasengang entfernt werden. Das machen wir hier regelmäßig und ist für uns Tagesgeschäft“, erklärt Oberarzt Dr. Esmatollah Kasim. Ist allerdings eine kritische Größe des Steins überschritten, war ein solch einmaliger Eingriff bisher nicht möglich. Dann wurde in mehreren endoskopischen Sitzungen der Stein verkleinert und schrittweise aus dem Gallengang gezogen. „Das ist natürlich jedes Mal eine Anstrengung für den Patienten“, ist sich der Oberarzt bewusst.

Elektrohydraulische Sonde

Jetzt steht der Medizinischen Klinik I eine elektrohydraulische Sonde zur Verfügung, die die Entfernung großer Gallenblasensteine deutlich erleichtert. „Mit ihr kann der Stein unter Sicht mit einem Mini-Endoskop einfach an Ort und Stelle zertrümmert werden. Und die kleinen Teile werden dann problemlos aus dem Gallengang gezogen. Das ist höchst effektiv“, so Esmatollah Kasim.

Es spart dem Patienten mehrere endoskopische Eingriffe und verhilft zu einer deutlich schnelleren Erholung. „Jetzt geht’s den Steinen an den Kragen“, lächelt der Chefarzt mit einem Augenzwinkern.

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