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Heinrich-Dräger-Preis 2024 für optimierte Antibiotika-Gabe bei Intensivpatienten

Modelle der Populationspharmakinetik kombiniert mit TDM zeigten bessere Vorhersagbarkeit der Konzentrationen von Piperacillin

Dräger Medical Deutschland GmbH am 16. September 2024

Im 20. Jahr der Verleihung des Heinrich-Dräger-Preises erhielt PD Dr. med. Uwe Liebchen, Klinik für Anästhesiologie des LMU Klinikums der Universität München, die Auszeichnung. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) prämierte seine Forschungsarbeit „Towards model-informed precision dosing of piperacillin: multicenter systematic external evaluation of pharmacokinetic models in critically ill adults with a focus on Bayesian forecasting“. Die Übergabe des Heinrich-Dräger-Preises erfolgte im Rahmen des diesjährigen Jahreskongresses der DGAI am 11. September in Kassel.

Übergabe des Heinrich-Dräger-Preises 2024 auf dem Jahreskongress der DGAI: (v.l.n.r.) DGAI-Präsident Prof. Dr. Benedikt Pannen; PD Dr.med. Uwe Liebchen, LMU München; Steffen Suermann, Marketing Hospital Region Germany, Dräger; Prof. Dr. Carla Nau, Präsidentin des DGAI-Jahreskongresses 2024

Piperacillin ist eines der am häufigsten verwendeten Antibiotika bei Intensivpatienten in Deutschland.1 Doch Patientenveränderungen können die Wirksamkeit beeinflussen. Die alleinige herkömmliche Überwachung der Arzneimittelgabe (TDM) kann dieses Problem nicht gänzlich lösen. Für eine Vorhersagbarkeit der Konzentrationen des Antibiotikums, angepasst an den Patientenzustand, könnte eine modellgestützte Präzisionsdosierung (MIPD) nützlich sein. Sie ist softwarebasiert und lässt sich mit TDM kombinieren. Die Software-Algorithmen beruhen auf populations-pharmakokinetischen Modellen. Dr. Liebchen und sein Team haben untersucht, welche Modelle die beste Vorhersagbarkeit ermöglichen, mit und ohne Kombination mit TDM. Im Ergebnis konnten sie einige geeignete Modelle für eine MIPD-Strategie identifizieren. Hierbei war der Nutzen dann besonders eindrucksvoll, wenn die besten Modelle mit TDM kombiniert wurden.

Heinrich-Dräger-Preis für Intensivmedizin

Der Förderpreis, dessen Namensgeber der Dräger-Unternehmensgründer Johann-Heinrich Dräger ist, zeichnet bedeutsame wissenschaftliche Arbeiten in der Intensivmedizin aus. Er ist mit 2.500 Eurodotiert und wird jedes Jahr durch die DGAI (Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin) verliehen.

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