Wenn´s kreucht und fleucht – Wahn, Witz oder Wirklichkeit?
Vorträge mit Georg Juckel, Mark Benecke und Kristina Baujohann schaffen Klarheit
LWL-Universitätsklinikum Bochum lädt zur Online-Veranstaltung am 26. März ein
Drei Wissenschaftler, die sich tagtäglich mal mehr, mal weniger mit der Psyche, seinen Tiefen und Untiefen, mit Empfindungen und Missempfindungen rund um Insekten und Würmer befassen, laden am 26. März, von 16.30 Uhr bis 18 Uhr zu einer gemeinsamen Online-Veranstaltung ein: Zu „Wahn oder Wirklichkeit? Insekten, Würmer u.a. im menschlichen Körper“ referieren und diskutieren Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum, Kriminalbiologe Dr. rer. medic. Mark Benecke und Dipl.-Biologin Kristina Baumjohann.
Georg Juckel befasst sich in seinem Vortrag mit den Vorstellungen, worunter beispielsweise Menschen mit einer Schizophrenie leiden: „Zoenästhesien – die Vorstellungen der kleinen Tierchen in und an uns“. Dabei geht es um Körpermissempfindungen und Halluzinationen rund um Insekten und Würmer, wie sie durch die Hautschichten krabbeln, sich durch das Gedärm, durch die Blutbahnen oder im Muskel bewegen. Juckel: „Manche Menschen sind fest davon überzeugt, dass ihnen dies geschieht. Auch wenn die klassische Medizin mit all ihren Methoden nichts feststellen kann.“ Aus psychiatrischer Sicht ist bei solchen Überzeugungen dann die Rede von Wahnvorstellungen, die vor allem mit Medikamenten und Therapie zu behandeln sind. Ziel ist es, den Patient:innen die Qual und die Angst zu nehmen. Trotzdem steht bis zuletzt die Frage im Raum: Könnte es nicht vielleicht doch so sein?
Mark Benecke und Kristina Baumjohann gehen diesem Phänomen auf den Grund. In ihrem Vortrag „Insektenwahn? Spuren der Betroffenen im kriminalbiologischen Labor“ begeben sie sich auf Spurensuche. Sie erhalten in ihrem kriminalistisch-spurenkundlichen Labor die sehr häufigen Anfragen nach Untersuchungen von angeblich unter der Haut lebenden Insekten, „Morgellonen“ und während der Pandemie von angeblichen Lebewesen in den Schutzmasken. Beide Wissenschaftler haben vor über 20 Jahren entschieden, diese Anfragen ernst zu nehmen, sich die Spuren zumindest einmal anzusehen und den fragenden Personen eine Rückmeldung zu geben. Sie werden im Vortrag über das Vorgehen und ihre Erfahrungen mit den betroffenen Personen und deren Spuren berichten.
Interessierte können sich bis zum 22. März per E-Mail zur Online-Veranstaltung anmelden:
forschungundlehre@lwl.org
Vor Beginn der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden eine E-Mail mit den Zugangsdaten.