Wir können Gesundheit

Wundzentrum eröffnet

HELIOS Klinikum Duisburg am 19. Mai 2017

HELIOS_Wundversorgung_in-neuem-ZentrumFast 2,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Wunden – oftmals mit erheblichem Leidensdruck. Denn Schmerzen und eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit können die Lebensqualität stark einschränken. Um der komplexen Versorgung dieser Patienten Rechnung zu tragen, bündelt das HELIOS Klinikum Duisburg an beiden Standorten die Kompetenz und Erfahrung verschiedener Abteilungen nun zu einem interdisziplinären Wundzentrum unter zertifizierter Leitung.

Es kann eine Operation oder eine Erkrankung sein – die Ursachen für Verletzungen unseres größten Organs – der Haut – sind vielfältig. Normalerweise beherrscht unser Körper die Fähigkeit, diese Wunden selbstständig innerhalb von kurzer Zeit wieder zu schließen. Doch manchmal schafft er es nicht aus eigener Kraft. „Wenn die offene Stelle sechs bis zwölf Wochen nach ihrer Entstehung trotz konsequenter Behandlung keine Heilungstendenzen zeigt, spricht man von einer chronischen Wunde“, erklärt Kader Erdogan, zertifizierte Wundmanagerin am HELIOS Klinikum Duisburg. Fast immer bringt dieser gestörte Heilungsprozess begleitende Beschwerden wie Schmerzen oder eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit mit sich, auch wenn die Ausprägung mit der betroffenen Stelle stark variieren kann. Hinzu kommt für viele Patienten eine psychische Belastung durch die langwierige Therapie und den gefühlten „Makel“.

Vielfältiges Wissen unter einem Dach

Was aber kann man tun, wenn eine Wunde einfach nicht heilen will? Hier hilft ein Blick auf die möglichen Ursachen: venös oder arteriell bedingte Durchblutungsstörungen, das Diabetische Fußsyndrom, Entzündungen, offene Beine (Ulcus cruris), Druckgeschwüre bei bettlägerigen Patienten (Dekubitus), nicht verheilende Operationswunden oder eine Begleiterscheinung einer Tumortherapie. Dementsprechend umfangreich sollten dann auch die Therapiemöglichkeiten sein. Deshalb sind für eine zielgerichtete Behandlung der Blick und die Expertise verschiedener Fachabteilungen sinnvoll. An den Duisburger HELIOS Kliniken sind deshalb unter anderem die Kliniken für Dermatologie, Gefäßchirurgie, Innere Medizin – hier vor allem die Diabetologie –, Plastische Chirurgie, Orthopädie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Proktologie sowie das koordinierende Wundmanagement Teil des neuen Behandlungsschwerpunktes. „Wir möchten unseren Patienten eine schnelle und umfassende Therapie ihrer chronischen Wunden anbieten, mit allen notwendigen Fachgebieten unter einem Dach“, bringt Kader Erdogan das gemeinsame Ziel auf den Punkt. Die 45-Jährige Spezialistin und Fachkrankenschwester koordiniert die Aktivitäten des Wundzentrums in Alt-Hamborn und ist als Wundmanagerin von der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung zertifiziert. Durch enge Absprachen und gemeinsame Fallbesprechungen der erfahrenen Teams sollen nun Wundheilungsstörungen gemeinsam noch gezielter behandelt werden – bei gleichzeitig möglichst geringer Belastung für den Patienten.

Für die konservative Wundversorgung stehen dabei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Neben einer Vielzahl moderner Wundverbände umfasst das unter anderem auch die ultraschallassistierte Wundreinigung, Vakuumtherapien, Diabetiker-Spezialstiefel zur vorübergehenden Druckentlastung, Vollkontaktgipse oder sogar eine Therapie mit Bio-Maden. Das Spektrum der operativen Verfahren ist nicht weniger umfangreich: Sämtliche endovaskulären und gefäßchirurgischen Verfahren zur Behandlung von Durchblutungsstörungen, Hauttransplantationen sowie plastisch-chirurgisch rekonstruktive Behandlungen, Entfernung abgestorbener Wundbereiche, operative Korrekturen auch von hochgradigen Deformationen sowie Grenzzonenamputationen.

Bei den Ursachen ansetzen

Neben der Behandlung der Wunde an sich setzt die umfassende Therapie des Wundzentrums am HELIOS Klinikum Duisburg aber schon viel früher an: bei den Ursachen. Grunderkrankungen wie Diabetes, Thrombosen, Durchblutungsstörungen, Lymphgefäßerkrankungen oder Herzinsuffizienz werden abgeklärt und ganzheitlich behandelt. Deshalb greifen die Leistungen des interdisziplinären Wundzentrums sowohl als unkomplizierte Weiterbehandlung nach einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus als auch bei direkter Überweisung durch den persönlichen Haus- oder Facharzt.

Versorgungsmanagement

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