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Risikokapital für bioresorbierbare Wirbelsäulen-Implantate gesucht

Im ZBZ Witten will Ossfitec das Produkt in 5 Jahren zur Marktreife bringen

ZBZ Witten GmbH am 15. Februar 2016

start-up_ossfitec_mit_preisstiftern_vor_zbzDas Start-Up Ossfitec GmbH, Preisträger des „Wittener Gründerpreises Medizin 2015″, ist in das Zahnmedizinisch-Biowissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten (ZBZ) eingezogen. Als Pionier in der Branche will sich Ossfitec mit bioresorbierbaren Implantaten für die Hals- und Lendenwirbelsäule, die sich nach 6 Jahren vollständig im Körper auflösen, im stark wachsenden Markt der Wirbelsäulen-Chirurgie platzieren. Das verwendete Material der Implantate ist in seiner Art einzigartig und garantiert trotz vollständigen Abbaus nachhaltige Wirkung, da die körpereigene Knochenbildung unterstützt wird und die Funktion des Fremdkörpers „Implantat“ nach seinem Abbau entsprechend ablöst. Die Vorteile für Patienten liegen auf der Hand: Folgeerkrankungen und Rückfälle nehmen ab, so dass weitere Behandlungen nicht notwendig sind. Die Materialentwicklung erfolgte in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung.

Marktreif in fünf Jahren

Mit vier bis fünf Jahren Zeit rechnen die Gründer, bis der Werkstoff in Deutschland zur Marktreife kommt. In dieser Zeit erfolgen die Patentanmeldung, weitere Erforschung des Materials, die Entwicklung eines Prototyps, weitere Tests (auch in Tierversuchen) und die Zulassung. Die Patentanmeldung läuft derzeit und kann bis zur abschließenden Anerkennung bis zu zwei Jahre dauern. Das Ganze ist ein teurer Prozess: „Die benötigten rund 5 Millionen Risikokapital, wollen wir über ein Konsortium, Fonds und andere Investoren einwerben.“ so Mitgründer Streuf.

Zu dem interdisziplinär aufgestellten Team der Ossfitec GmbH gehören neben Dariusz Kosak, der sich um Strategieentwicklung und Vertrieb kümmert, Roland Streuf (Arzt und Wirtschaftswissenschaftler) und Martin Papst (Maschinenbauingenieur). Im Zusammenspiel decken die sie alle erforderlichen inhaltlichen, betriebswirtschaftlichen und technischen Kompetenzen ab.

Hohe Klinikdichte und kurze Wege

Der Standort Witten hat für die Gründer einige Pluspunkte: Die hohe Klinikdichte in NRW, die Nähe zu großen medizintechnischen Unternehmen, zu Einrichtungen von Wissenschaft und Forschung und die Netzwerkangebote des ZBZ. „Von Anfang an haben wir im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs Medizinwirtschaft auf den Wittener Sonderpreis gehofft. Dieser stellt für uns mit sechs Monaten mietfreier Raumnutzung, den danach üblichen Mietkonditionen für Gründer sowie den überaus wichtigen Netzwerkangeboten und -zugängen eine deutliche Unterstützung in der Gründungsphase dar“ so Mitgründer Dariusz Kosak.

Klaus Völkel, Geschäftsführer des ZBZ: „Wo wir können, werden wir das Gründerteam bei der Unternehmensentwicklung unterstützen. Die Preisträger des Wittener Gründerpreises 2014 konnten aufgrund fehlender Investoren zur Umsetzung ihrer Geschäftsidee leider nicht zu uns ins ZBZ kommen.“ Auf eine erfolgreiche Produktentwicklung aus dem ZBZ kann der Gründerpreisträger 2009 zurückblicken. ELISCHA hat sich mittlerweile im Bereich der Mundhygieneprodukte für Bettlägerige auf dem Markt etabliert.

Wittener Gründerpreis Medizinwirtschaft

Der im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbes Medizinwirtschaft der Startbahn Ruhr GmbH und des Vereins pro Ruhrgebiet ausgeschriebene Wittener Sonderpreis, gestiftet vom ZBZ und der Sparkasse Witten, beinhaltet neben 3.000 Euro Preisgeld sechs Monate mietfreie Raumnutzung im ZBZ, kostenfreie Beratungsleistungen und weitere Netzwerkzugänge. Gekoppelt ist der Preis an die Bereitschaft des Siegers, ins ZBZ einzuziehen. Sparkassenvorstand Ulrich Heinemann: „Für Wittens Standortpolitik ist es wichtig, solche hochinnovativen Firmen nach Witten zu holen.“
Das ZBZ in Witten ist ein stark vernetzter Spezialstandort für Unternehmen und Projekte aus dem Bereich der biowissenschaftlichen und (zahn)medizinischen Forschung und Entwicklung.

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