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LWL-Universitätsklinik Bochum: Weitere junge psychisch gesunde Männer für Studie gesucht

Wissenschaftler untersuchen den Zusammenhang zwischen Internetabhängigkeit und psychischen Störungen und erwarten bald erste Ergebnisse

LWL-Universitätsklinikum Bochum am 29. April 2016

Dr te WildtAnfang dieses Jahres waren viele junge psychisch gesunde Männer dem Aufruf der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum gefolgt, um im Rahmen einer groß angelegten wissenschaftlichen Studie bei der Beantwortung der Forschungsfrage mitzuwirken, ob es einen Zusammenhang zwischen Internetabhängigkeit und psychischen Störungen gibt. Nun bitten die Wissenschaftler um weitere Anmeldungen zur Studienteilnahme. „Wir haben uns sehr über die spontanen Rückmeldungen der vielen Vergleichsprobanden nach dem ersten Aufruf gefreut, brauchen aber noch mehr Freiwillige“, so PD Dr. Bert te Wildt, Leiter des Forschungsbereiches „Internetabhängigkeit“ in der LWL-Universitätsklinik. „Denn abgesehen von der Aufwandsentschädigung, haben die Teilnehmer auch etwas davon: Sie lernen sich und ihre Einstellungen zum virtuellen und konkret-realen Leben besser kennen.“

Hintergrund der Studie ist die rasante Entwicklung der digitalen Medien in den letzten Jahren, die zur Entstehung neuer Erkrankungen wie der Internetabhängigkeit geführt hat. Neben der Abhängigkeit von Computerspielen steht hier u.a. auch die Abhängigkeit von sozialen Netzwerken im Fokus der Untersuchungen. Gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Internetabhängigkeit und psychischen Störungen? „Menschen, die an einer Internetabhängigkeit leiden, haben ihren Lebensalltag oft weitestgehend in den Cyberspace verlegt, so als hätten sie mit der konkret-realen Welt und ihren Bewohnern gebrochen“, erläutert te Wildt. „Die Welt da draußen empfinden sie als kränkend und beängstigend. Wir fragen uns, ob diese Menschen auch im engeren Sinne lebensmüde geworden sind.“

Für die Untersuchung einer nicht-internetabhängigen Vergleichsgruppe sind männliche Teilnehmer ohne psychische Erkrankungen im Alter von 18 bis 32 Jahren gefragt. Die Mitwirkung bei der Studie beinhaltet einen einzigen zweistündigen Termin in der LWL-Universitätsklinik, bei dem ein strukturiertes Interview sowie anonymisierte Tests am Computer durchgeführt werden. Die Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung von 40 Euro. Alle erhobenen Daten werden streng vertraulich behandelt und anonym ausgewertet.

Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die neue Krankheit „Internetabhängigkeit“ in ihrer Komplexität besser zu verstehen, neue Behandlungsansätze zu entwickeln bzw. etablierte Therapien zu verbessern.

Interessierte können sich bei den Mitarbeitenden der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Corinna Beyer, Tel. 0234 5077-3440, und Toni Steinbüchel, E-Mail: toni.steinbuechel@ruhr-uni-bochum.de, melden.

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