Wir können Gesundheit

Chefärztin für einen Tag

Schülerinnen schauen Direktorin der Hautklinik über die Schulter

Klinikum Dortmund gGmbH am 29. April 2016

GruppenbildFrauen frisieren, Männer mauern? Damit junge Mädchen ihre Berufswahl losgelöst von solchen Vorurteilen treffen können, wurde 2001 deutsch- landweit der „Girls‘ Day“ ins Leben gerufen. Jedes Jahr bieten Unterneh- men Schülerinnen von Klasse 5-10 die Chance, einen Tag lang in typische„Männerjobs“ reinzuschnuppern. Einblick in einen eher von Männern do- minierten Bereich bot in diesem Jahr auch Prof. Dr. Dorothée Nashan, Di- rektorin der Hautklinik des Klinikums Dortmund: Als einzige Frau leitet sie eine der 26 Fachkliniken des Hauses und zeigte am Donnerstag, 28.04.2016, zwei Mädchen wie der Arbeitsalltag einer Chefärztin aussieht – inklusive
OP-Besichtigung, Visite und Fallbesprechungen. Daneben gab sie den Schülerinnen Karrieretipps und appellierte damit für mehr Frauen in der Chefarztposition.

Für die beiden Achtklässlerinnen Antonia Päuser und Larissa Wienke startete der Tag direkt mit einem ganz besonderen Highlight: Sie durften mit in den OP-Saal. Genau das erhofften sich die beiden auch. Hier haben sie Prof. Nashan bei meh- reren chirurgischen Eingriffen über die Schulter geschaut, Muttermale auf Auffäl- ligkeiten hin untersucht und das Lasern an einem Holzstäbchen geübt. Sogar eine kleine Lektion in Sachen Nähen mit der OP-Nadel gab es – natürlich nicht an einem Patienten, sondern an einem Tuch. Praxis hautnah erleben – genau so haben sich die beiden Schülerinnen den Tag vorgestellt.

Vor allem Antonia sieht sich nach dem Girls‘ Day darin bestärkt, später einmal wie ihr Vater Medizin zu studieren: „Er ist Internist, aber ich interessiere mich ganz besonders für unser Gehirn. Heute hat mich am meisten der OP fasziniert. Ich kann mir daher den Bereich Neurochirurgie bei mir gut vorstellen.“ Auch Lari- ssa möchte in der Medizin Karriere machen, dann aber als Krankenschwester, „am liebsten in einer Ambulanz! Ich habe mal ein Kurz-Praktikum gemacht, bei dem ich bei mir ein pflegerisches Talent festgestellt habe“, sagt sie stolz.

Auch für Prof. Nashan hatte der Tag eine besondere Bedeutung. Sie selbst setzt sich schon lange dafür ein, mehr Frauen in die Medizin und vor allem in Füh- rungspositionen zu bringen. „In der Dermatologie arbeiten zwar generell viele Frauen, aber davon gehen gerade mal zehn Prozent einer leitenden Beschäfti- gung nach“, erklärt Prof. Nashan. So nutzte sie die Gelegenheit, um den Mäd- chen am Girls‘ Day klarzumachen, dass sie sich niemals von ihrem Vorhaben entmutigen lassen sollen: „Ich selbst habe als Krankenschwester angefangen“, erzählt sie. „Und davon profitiere ich heute noch.“

Als Motivation gab sie Antonia und Larissa ihren Lebenslauf mit sowie Tipps für ihre eigenen, um in der Medizin perfekt durchzustarten. „Soziales Engagement, Neugier und Interesse sind enorm wichtig. Sucht euch schon jetzt Beschäftigun- gen, die Euch Spaß machen und bei denen ihr Verantwortung übernehmt. Damit

könnt Ihr am besten auf Euch aufmerksam machen und an praktischen Beispie- len zeigen: Ich bin motiviert, ich will das, ich kann das!“

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