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Online-Ambulanz für Internetsüchtige gegründet

Neues Therapieangebot

LWL-Universitätsklinikum Bochum am 15. August 2016

Computerspiel; Bei Veröffentlichung des Bildmaterials ist als Bildnachweis @ RUBIN, Foto: Nelle zu nennen.  Das Foto darf nur im Kontext mit dem Inhalt des zugehörigen RUBIN-Artikels verwendet werden.
Computerspiel;
Bei Veröffentlichung des Bildmaterials ist als Bildnachweis @ RUBIN, Foto: Nelle zu nennen. Das Foto darf nur im Kontext mit dem Inhalt des zugehörigen RUBIN-Artikels verwendet werden.

Das Angebot soll Betroffene dort abholen, wo ihre Sucht sie gefesselt hält. Was genau sich dahinter verbirgt, erfahren Interessenten auf der Gamescom in Köln.

Eine neue Online-Ambulanz für Internetsüchtige soll Betroffenen in Zukunft den Zugang zur Behandlung erleichtern. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) entwickelt, betreibt und erforscht das Angebot, das das Bundesministerium für Gesundheit fördert.

Offiziell startet die Ambulanz am 1. September 2016. In zwei webcam-basierten Sprechstundenterminen können Betroffene und Angehörige mit Experten klären, ob eine Internetsucht vorliegt und wo diese vor Ort behandelt werden kann.

Von der digitalen zur analogen Beratung

„Unser Ziel ist es, die Betroffenen dort abzuholen, wo die Sucht ihren Ursprung hat. Denn viele finden auf herkömmlichen Wegen nicht in das Hilfesystem“, erklärt Privatdozent Dr. Bert te Wildt, Leiter der Medienambulanz der LWL-Klinik. „Wir bauen eine digitale Brücke zur analogen Behandlungssituation und damit ins reale Leben.“

Der Bochumer Mediziner initiierte das Projekt unterstützt von der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler. Sein Team entwickelte das Online-Angebot gemeinsam mit Kollegen vom Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen an der Ruhr-Universität Bochum. In den kommenden zwei Jahren wird das Team das Projekt wissenschaftlich evaluieren.

Wissenschaftliche Evaluation

Unter anderem wollen die Forscher die Frage beantworten, wie viele Betroffene über das neue Angebot in reguläre Beratungsstellen vermittelt werden können und ob es sich dabei um eine spezielle Personengruppe handelt. In einem zweiten Schritt wollen sie den Online-Ambulanz-Service allen Einrichtungen im deutschen Suchthilfesystem zur Verfügung stellen.

Projektvorstellung auf der Gamescom in Köln

Das Team der Online-Ambulanz für Internetsüchtige, kurz „Oasis“, stellt das Angebot auf der Gamescom in Köln vor, der weltweit größten Computerspielemesse. Zu finden sind die Ansprechpartner vom 17. August bis 21. August in Halle 10.2 im Rahmen des Jugendforum NRW. Ab 17. August wird unter www.onlinesucht-ambulanz.de der Selbsttest zur Online-Diagnose der Internetabhängigkeit verfügbar sein. Die Webcam-Sprechstunden starten ab 1. September.

Bert te Wildt, ärztlicher Psychotherapeut, Medienwissenschaftler und Mitbegründer des Fachverbands Medienabhängigkeit steht durchgängig für Interviews zur Verfügung. Individuelle Termine können vereinbart werden.

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